(hn) In aller Stille feierte der Obst- und Gartenbauverein Gössenheim seinen 100. Geburtstag. Während der Feierstunde in der Sporthalle des FC zeichneten der Kreisvorsitzende, Landrat Thomas Schiebel, und die stellvertretende Kreisvorsitzende Lore Göbel langjährige treue Mitglieder aus. Begonnen hatte der Festabend mit einem Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder, den Pfarrer Berthold Grönert zelebrierte.
Das Gründungsprotokoll des Gössenheimer Obst- und Gartenbauvereins vom 21. Februar 1909 sagt aus, dass sich an diesem Tag 32 Männer trafen, um den Verein aus der Taufe zu heben. Sie konnten damals noch nicht ahnen, welch erfolgreichen Verein sie an diesem Tag gegründet haben. Im gesamten Ort spiegelt sich die Arbeit des Vereins wider, der in seinen 100 Jahren lediglich fünf Vorsitzende benötigte.
„Damit wird auch zum Ausdruck gebracht, dass in diesem Verein schon immer gute Harmonie bestand“, sagte Dieter Gössl, der Auszüge aus der Vereinschronik vortrug und durch das Programm führte. Bei einer Zusammenfassung über die Tätigkeiten der jeweiligen Vorstände wurde deutlich, dass sich dieser Verein im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt hat. Vom reinen Obstbaumverein, später mit Aufgaben des Gartenbaues und jetzt mit Verschönerungsarbeiten am Dorfbild. Eine alte, steinerne Mostkelter wurde restauriert und eine Überdachung angebracht, so wurde auch ein vom Steinfraß befallener Bildstock am Geißweg, Hagstraße erneuert. Für die Gemeinde ist der Verein immer Ansprechpartner, wenn es um Blumenschmuck oder andere Arbeiten im gärtnerischen Bereich geht.
Bürgermeister Theo Gärtner überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und hob die Leistung des Vereins für die Allgemeinheit hervor. Für ihren Gedichtvortrag über Menschen und die Natur erntete die Schülerin Ammely Eckardt großen Beifall.
Landrat Thomas Schiebel lobte das Engagement des Obst- und Gartenbauvereins und überreichte zum Jubiläum einen Pflanzscheck an den Vorsitzenden Alfons Feser. Gemeinsam mit ihm und Lore Göbel überreichte er an die Mitglieder für 25- und 40 Jahre Zugehörigkeit zum Verein die Ehrenurkunden.
Geehrt wurden für 25 Jahre: Toni Ammersbach und Karl Ammersbach, Konrad Blatterspiel, Werner Elzinger, Irma Falk, Gustav, Werner und Wilfried Feser, Dieter Gössl, Rudolf und Marianne Haas, Sonja Hack, Gerald Henker, Heinrich Krug, Helga Löser, Elmar und Hubert Machmerth, Roland Manke, Betty Plehn, Roland,Reubelt, Adolf Rödig, Erwin Ruppert, Alfons Schmitt, Hubert Schürger und Franz Schürger.
40 Jahre Mitglied sind: Reinhold Amling, Oskar Ammersbach, Erwin Bach, Emil Dittmaier, Alois Ehrler, Alfons, Erwin Otmar und Rudolf Feser, Otto Försch, Emil Haas, Hiltrud Hosak, Willi Kohler, Heinrich Krämer, Werner Kuhn, Otto Mähler, Alfred Matterstock, Adolf Mehler, Alois Michler, Peter Pfaff und Josef Winter.
Im Anschluss an die Ehrungen beschrieb Mundartdichter Robert Ammersbach wie sich die Schöpfungsgeschichte seiner Ansicht nach zugetragen hat, womit er die Zuhörer sehr erheiterte. „Bei uns zu Haus'“ lautet der Titel eines Gössenheimer Heimatfilms aus dem Jahre 1958, der bei vielen Besuchern Erinnerungen weckte. Parallel zum Kommers zeigt der Verein in einer Ausstellung heimische Obstsorten, wie sie in und um Gössenheim angebaut werden.