Liedermacher und Kabarettist Stefan Eichner begeisterte mit seinem neuen Programm in Remlingen. Als "Das Eich" ist Stefan Eichner kein Fremder auf der TSV-Bühne. Neben guten sportlichen Leistungen haben sich die Verantwortlichen des TSV auch der Kultur verschrieben. Für ihre kleine Kulturbühne konnten sie in den letzten Jahrzehnten immer wieder hervorragende Künstler gewinnen. Mit Stefan Eichner und seinem Programm ist es ihnen auch in diesem Jahr wieder gelungen.
Vor gut vier Jahren strapazierte Stefan Eichner die Lachmuskeln mit seinem Kabarettprogramm "Jetzt Eicht`s". Am Samstag nahm er sein Publikum mit auf eine Reise quer durch die gut 500 Songs von Reinhard Mey. Klassiker wie "Über den Wolken" oder "Der Mörder war immer der Gärtner" bescherte Eichner einen stimmgewaltigen Background-Chor. Mit dem Lied "Nein, meine Söhne geb ich nicht", das Reinhard Mey im Jahr 1986 veröffentlichte, traf er die Sorgen und Ängste der Zeit.
Mit einer unvergleichlichen Situationskomik trainierte er in der TSV-Halle nicht nur die Lachmuskeln der Gäste, sondern berührte mit seiner Liedauswahl die Seelen des Publikums. Mit Songs wie "Zeugnistag", "Diplomatenjagt", "Narrenschiff" oder "Vernunft breitet sich aus über der Bundesrepublik Deutschland" verstand es der Kulmbacher Kabarettist und Liedermacher, unterschiedliche Stimmungen von liebevoll, ernst, kritisch, nachdenklich und lustig ins Publikum zu transportieren.
Ins Konzert statt vor die Glotze
Nach zwei Jahren Corona Lagerkoller warb Eichner für die Künstler und rief die Remlinger auf, Konzerte und Veranstaltungen zu besuchen, statt vor der rechteckigen Glotze zu sitzen. Auch auf den Eintrittskarten des TSV stand das Datum 20. Mai 2020. Als Open-Air-Konzert geplant, mussten die Verantwortlichen wetterbedingt in die TSV-Halle umziehen.
Der entspannte Franke aus Kulmbach, der bereits als 19-Jähriger der Musik und vor allem den Texten von Reinhard Mey begeistert gelauscht hat, geht heute mit dessen Liedern auf Tournee. Eichner verstand es, das Publikum zu berühren und immer wieder zu erheitern. Er brachte die Gedanken, die Mey in seine Lieder geschnürt hat, ins Publikum. Mit dem Ohrwurm "Gute Nacht Freunde" verabschiedete er sich von seinem Publikum. Seine Liedauswahl war eine Suche nach dem Leben, das Mey in seinen Songs verpackt hat. Grandios war aber auch die Darbietung von Eichner mit seiner handgemachten Musik.