Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

Eine Nachbarin, der die Krone passt

Marktheidenfeld

Eine Nachbarin, der die Krone passt

    • |
    • |
    Andrea Martin ist die neue Erlenbacher Weinprinzessin. Ihre Vorgängerin
Julia Diener (links) und die fränkische Weinkönigin Eva Steindorf krönten
sie. Bürgermeister Paul Diener (rechts) gratulierte mit Blumen.
    Andrea Martin ist die neue Erlenbacher Weinprinzessin. Ihre Vorgängerin Julia Diener (links) und die fränkische Weinkönigin Eva Steindorf krönten sie. Bürgermeister Paul Diener (rechts) gratulierte mit Blumen. Foto: FOTO ROBERT HEUSSLEIN

    Mit Julia Diener legte eine würdige Repräsentantin des Erlenbacher Krähenschnabels die örtliche Weinkrone nach über zwei Jahren ab. Soweit war ganz Erlenbach das zu erwartende Geschehen in der gemeindlichen Festhalle klar. "Doch wer wird die Nachfolgerin sein?" Diese Frage beherrschte bereits geraume Zeit die Gerüchteküche der Winzergemeinde.

    "Ich habe ja nun keine weiteren Töchter mehr, die dieses Amt bekleiden können - aber ich habe eine Nachbarin, der diese Krone passt." Mit diesen Worten brachte der Vorsitzende des Weinbauvereins, Paul Diener, die Spannung auf den Höhepunkt, bevor sich die neue Weinrepräsentantin der Gemeinde zu erkennen gab.

    Zunächst jedoch wurde das zahlreich erschienene Publikum in der Festhalle Zeuge einer emotionsreichen Verabschiedung. Der scheidenden Weinprinzessin sowie Tochter Julia und dem Winzervertreter sowie Vater Paul Diener standen die Tränen der Rührung in den Augen.

    Dann öffnete sich das Tor für die künftige Weinprinzessin und Andrea Martin fuhr unter begeistertem Beifall ihrer jugendlichen Fans, einer überraschten Winzerfamilie und ihrer Musikkollegen der "Erlenbacher Musikanten" im offenen Kabriolett bis vor die Stufen ihres künftigen Throns.

    Die Überraschung war bestens gelungen, denn nicht einmal die eigenen Eltern Rita und Edwin Martin hatten von der künftigen Ehre für ihr nun erlauchtes Haus etwas geahnt. Denn eigentlich war Tochter Andrea ja nach einem Krankenhausaufenthalt bei einer Reha-Behandlung, von der sie sich ausnahmsweise aus gegebenem Anlass einige Stunden hatte beurlauben lassen.

    Die Neue, Andrea Martin, so stellte sie Paul Diener vor, komme aus einer klassischen dörflichen Weinbaufamilie. Wenn man die Zahl der Weinbergsparzellen betrachte, aus einem mittelgroßen, zähle man aber die Zahl der vorhandenen Traktoren zusammen, eher schon aus einem großen Betrieb. So groß, dass der Inhaber sich mittlerweile ein Motorrad zugelegt habe, um seine Ländereien abfahren zu können. Dies als kleine Anmerkung am Rande, da ausgerechnet bei den Vorbereitungen für die ersten Fotos der künftigen Weinprinzessin Vater Edwin mit seiner Maschine durch die Weinberge unterwegs war und so die Geheimkampagne beinahe aufgedeckt hätte.

    Nun war aber der Moment der Krönung gekommen: Sie war Julia Diener und der mit Weinbaupräsident Andreas Oestemer angereisten Fränkische Weinkönigin Eva Steindorf vorbehalten. Mit einem herzlichen Willkommen in der Mitte der örtlichen Fränkischen Weinvertreterinnen gratulierte Eva Steindorf als Erste ihrer Kollegin unter dem Traubendiadem.

    Mit einem Dank an alle, die ihr geholfen hätten, das Geheimnis zu wahren, und der Hoffnung, dass ihre Eltern nicht allzu sehr geschockt seien, trat Prinzessin Andrea ans Mikrofon. Auch wenn ihre Vorfreude auf das künftige Amt zunächst durch ihren Krankenhausaufenthalt etwas getrübt worden sei, freue sie sich nun riesig auf die kommenden Ereignisse.

    "Ich bin Andrea Martin aus dem Ketteltor und lebe nun seit über 20 Jahren in Erlenbach, bin hier aufgewachsen und denke, mir konnte nichts Besseres passieren." Das anspruchsvolle Hobby der Eltern Rita und Edwin sei letztlich dafür verantwortlich, dass sie hier stehe. Wie die Eltern Rita und Edwin habe auch sie inzwischen Gefallen an der Weinbergsarbeit gefunden und helfe beim Familienhobby mit. Freilich machten dabei die Lese und der dabei abschließende gute Tropfen am meisten Freude. Und als gelernte Arzthelferin möchte sie auch so manchem Patienten solche Tropfen zur Genesung verordnen. Denn aus der eigenen Familie wisse sie, welch wohltuende Wirkung diese oft zeigten. "Gell Opa Eustach!", fügte sie dabei mit einem Blick zum anwesenden Großvater hinzu.

    Mit der Vorfreude auf die kommenden Herausforderungen ihres Amtes, einem Wink an ihre Musikkollegen, unter Leitung von Dörte Rohlfing, und dem gemeinsamen Erlenbacher Weinlied widmete man sich schließlich den kulinarischen Seiten des festlichen Anlasses. Aus dem Prinzessinnenfass wurde zum Fischmenü ein 2003er Silvaner ausgeschenkt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden