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Einen "Grashüpfer" aus der Saftbar

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Einen "Grashüpfer" aus der Saftbar

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    Auf der Main-Spessart-Expo in Lohr arbeiteten die Privatinitiative und die Kreisjugendpflege Hand in Hand. Kreisjugendpfleger Bernhard Metz "heuerte" die beiden Damen mit ihrem Saftpavillon an, denen wiederum das diesjährige Motto der Kommunalen Jugendpflege "Ohne Suff gut druff" ein wichtiges Anliegen ist. Zur Dekoration der Saftbar in Lohr gestaltete Kreisjugendpflegerin Andrea Schön eine Leinwand mit dem "Ohne-Suff-Logo", die Rita Pfister nun als Geschenk von Landrat Armin Grein in Empfang nahm.

    Gewinn wird gespendet

    Im Gegenzug erhielt der Landrat für die Jugendstiftung den Reinerlös in Höhe von 150 Euro aus dem Verkauf der alkoholfreien Cocktails von Rita Pfister. "Wir wollen mit der Saftbar nichts verdienen", erklärte Pfister. Bei allen Veranstaltungen werde der Gewinn dem ausrichtenden Verein oder Kindergarten gespendet.

    Wie berichtet, ist die Aktion "Ohne Suff gut druff" Teil der Sicherheitspartnerschaft Main-Spessart, in der Jugendamt, Polizei und Kommunen gemeinsam für den Jugendschutz arbeiten. Sie beraten Vereine und Veranstalter von Festen und fordern die konsequente Umsetzung des Jugendschutzgesetzes.

    Mit Hermine Menig und Rita Pfister hat die Sicherheitspartnerschaft zwei Mitstreiter auf privater Ebene gefunden. Sie werden künftig auf Veranstaltungen, bei denen sie mit ihrer Saftbar präsent sind, Flyer mit Informationen zum Ausschank von Alkohol an Kinder und Jugendliche in der Öffentlichkeit verteilen. "Sie sind direkt vor Ort in Kontakt mit den Jugendlichen und den Erwachsenen", sah Landrat Grein als großen Vorteil.

    Die Idee zu dem alkoholfreien Angebot hatte Rita Pfister vor zehn Jahren durch ihre Kinder. Bei einer Jugenddisco des TSV baute sie erstmals einen Pavillon in der Turnhalle auf, um den unter 16-Jährigen etwas anderes als Bluna und Cola zu bieten. "Da habe ich an Säfte gedacht." Vor der Veranstaltung kreierte sie verschiedene Mixgetränke, die sie von fachkundigen Testern, ihren Kindern und deren Freunden, probieren ließ. "Die drei Cocktails, die damals am besten angekommen sind, gibt es noch heute." Inzwischen ist die Saftbar bei Wernfelder Veranstaltungen eine feste Einrichtung. Auf Nachfrage arbeiten die beiden "Saft-Bardamen" auch außerhalb.

    Kreisjugendpfleger Bernhard Metz bedauerte, dass die Saftbar nicht auf der Lohrer Spessartfestwoche vertreten sei. "Das wäre gleichermaßen ein Hingucker und ein attraktiver Contrapunkt zu den alkoholischen Getränken." Landrat Grein versprach, die Anregung an den Veranstalter weiterzugeben, äußerte aber Zweifel am Erfolg, weil Festwirte gemeinhin daran interessiert seien, alle Getränke in ihrem Zelt selbst anzubieten.

    Das "Apfelsaft-Gesetz"

    Kreisjugendpflegerin Andrea Schön wies auf das so genannte "Apfelsaft-Gesetz" hin. Nach dem Gaststättengesetz darf mindestens ein alkoholfreies Getränk nicht teurer sein als das billigste alkoholische Getränk. Der Preisvergleich muss auf der Grundlage des hochgerechneten Preises für einen Liter erfolgen. Vielleicht könnte der Landrat darauf hinwirken, dass das nicht-alkoholische Getränk nicht nur gleich teuer, sondern sogar billiger angeboten werde.

    "Mädchen und Jungen sind in puncto Alkohol inzwischen gleich gefährdet", beantwortete Schön eine Frage des Landrats. Mit den Alkopops, den süßen Mischgetränken, habe die Industrie ein speziell auf die weibliche Klientel zugeschnittenes Produkt entwickelt. Die Steuererhöhung habe nicht viel gebracht, weil die Industrie mit einer Änderung der Rezepturen reagiert habe. Statt auf Branntwein werden die Mixgetränke jetzt auf der Basis von Bier oder Wein hergestellt. Der Alkoholgehalt sei kaum geringer, dafür dürften diese Getränke auch an erst 16-Jährige abgegeben werden.

    Wenn die Gesellschaft nicht durch Gesetze erreicht werde könne, sei es umso wichtiger, dass sich private Initiativen wie die Saftbar bildeten, sagte Grein, der sich mehr solches Engagement im Landkreis wünschte. Um die Aktion "Ohne Suff gut druff" noch bekannter zu machen, hat Andrea Schön T-Shirts gestaltet, die es in Schwarz, Grün und Pink bei der Kommunalen Jugendpflege gibt.

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