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Billingshausen: Einsatz bei Billingshausen: Mit Drohnen gegen den Maiszünsler

Billingshausen

Einsatz bei Billingshausen: Mit Drohnen gegen den Maiszünsler

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    Den Maiszünsler kann man auf biologische Art mit Schlupfwespen bekämpfen: Auf einem Maisfeld in Billingshausen wurden am Donnerstag mit Hilfe von Drohnen Kugeln abgeworfen, die mit Schlupfwespen-Eiern gefüllt waren.
    Den Maiszünsler kann man auf biologische Art mit Schlupfwespen bekämpfen: Auf einem Maisfeld in Billingshausen wurden am Donnerstag mit Hilfe von Drohnen Kugeln abgeworfen, die mit Schlupfwespen-Eiern gefüllt waren. Foto: Wolfgang Dehm

    Der sich in den vergangenen Jahren verstärkt ausbreitende Maiszünsler ist bei Landwirten nicht gerne gesehen. Die gute Nachricht: Bekämpft werden kann der gefräßige Schädling ganz ohne Chemie auf biologische Art und Weise, indem im befallenen Maisfeld Eier der Trichogramma-Schlupfwespe, einem natürlichen Feind des Maiszünslers, ausgebracht werden.

    Wie schon 2019 führt die Baywa im Auftrag von Landwirten und in Zusammenarbeit mit Fachfirmen auch heuer wieder biologische Maiszünslerbekämpfung mittels Drohnen durch. Am Donnerstagnachmittag war unter anderem ein Maisfeld des Billinghshausener Landwirts André Leimeister an der Reihe. Hauptakteure waren die Experten der Aerial Solutions GmbH (Mülheim an der Ruhr) Michael Küpper (Geschäftsführer), Christoph Bach (Gesellschafter) und Jan Lapp (Copterpilot).

    Jeweils rund 1000 Eier in den kleinen Kugeln aus Maisstärke

    Im Flug über das Feld ließ die von Lapp gesteuerte Drohne in regelmäßigen Abständen kleine aus Maisstärke hergestellte Kugeln fallen. Jede Kugel beinhaltet rund 1000 Schlupfwespen-Eier, pro Hektar werden 100 Kugeln ausgebracht. 50 bis 100 Hektar kann ein Copterpilot am Tag bearbeiten, zehn bis 14 Tage nach dem ersten Abwerfen der Schlupfwespen-Eier muss die Maßnahme wiederholt werden.

    Bei der Bekämpfung des Maiszünslers mit  Trichogramma-Schlupfwespen handele es sich "um eine absolut umweltschonende und bereits häufig praktizierte Form des Pflanzenschutzes", betonte Michael Götz, Smart-Farming-Experte der Baywa Agrar in Franken.

    Die Kugeln, die abgeworfen werden, sind mit Schlupfwespen-Eiern gefüllt.
    Die Kugeln, die abgeworfen werden, sind mit Schlupfwespen-Eiern gefüllt. Foto: Wolfgang Dehm

    Wenn die Kapseln mit den Schlupfwespen-Eiern auf dem Feld verteilt sind, dauert es bei warmem Wetter rund vier Tage, bis die Wespen schlüpfen. Anschließend legen sie innerhalb von etwa zehn Tagen ihre eigenen Eier in den Eiern des Maiszünslers ab, wodurch diese absterben. Auch die für Menschen ungefährlichen Schlupfwespen, die nur rund 0,4 Millimeter groß werden, sterben spätestens nach der Maisernte.

    Laut Michael Küpper zieht der Landwirt, der einen Drohneneinsatz zur biologischen Maiszünsler-Bekämpfung bestellen will, auf der Internetseite der Baywa auf einer Google-Earth-Karte einen Rahmen um sein Maisfeld, wodurch automatisch dessen Größe berechnet werde. Somit wisse die Baywa, wie viele Kugeln mit Schlupfwespen-Eiern sie dafür bestellen müsse. Aufgabe seines Unternehmens Aerial Solutions sei es dann, die Routen für die verschiedenen Einsätze zu planen. Da die Kugeln mit den Schlupfwespen-Eiern gekühlt werden müssten, habe man eine Kette mit Kühltruhen aufgebaut.

    Um die Bevölkerung über die Drohnenflüge zur Maiszünslerbekämpfung aufzuklären, stellt die Baywa den Landwirten Feldschilder mit erklärenden Angaben zur Verfügung.

    Zünsler kann erheblichen Schaden anrichten

    Der Maiszünsler, der sich von Süden her immer weiter nach Norden ausbreitet, kann im Maisanbau erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden jedes Jahr etwa vier Prozent der weltweiten Maisernte von den Raupen des Maiszünslers vernichtet - das entspricht 41 Millionen Tonnen.

    Copterpilot Jan Lapp startet die Drohne.
    Copterpilot Jan Lapp startet die Drohne. Foto: Wolfgang Dehm

    In unsere Breiten ist der Maiszünsler, begünstigt von wärmeren Temperaturen, in den letzten Jahren vorgedrungen. Je nach Befall verursacht er Pilzerkrankungen, Fäulnis und frühes Absterben der Maispflanze.

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