Er kam mit dem Fahrrad, wie es sich für einen echten Sportsmann gehört: Stefan Endrich aus Karbach hat am Donnerstag den Ärzten Dr. Peter Kulzer, Dr. Holger Naujoks und Dr. Torsten Warsitz in deren Gemeinschaftspraxis in Marktheidenfeld eine Goldmedaille und eine gerahmte Urkunde überreicht. Die Medaille hatte der 50-Jährige bei der deutschen Meisterschaft der Dialysepatienten und Organtransplantierten in Villingen-Schwenningen gewonnen.
Endrich ist seit 25 Jahren nierenkrank. Dr. Kulzer und Dr. Warsitz hat er schon 1988 kennengelernt, als die beiden als junge Ärzte in der „Hochdruckambulanz“, wie die Nierenambulanz auch genannt wird, der Universitätsklinik Würzburg gearbeitet haben. „Sie begleiten mich also schon mein halbes Leben lang als betreuende Ärzte“, sagte Endrich.
Für den Karbacher war es ein großer Vorteil, dass Kulzer und Warsitz im Jahre 1997 ihre Praxis in der Untertorstraße 1 in Marktheidenfeld eröffnet haben. Denn dort, nicht weit von seinem Heimatort entfernt, fand die weitere Nachsorge statt, nachdem Endrich 1989 zum ersten Mal eine Spenderniere erhalten hatte. Als er 2001 wieder dialysepflichtig wurde, konnte er dort die Dialyse durchführen.
2010 erhielt Endrich in der Universitätsklinik Frankfurt wiederum eine Spenderniere. Auch nach diesem zweiten „Geschenk des Lebens“, wie er es nennt, war die Praxis in Marktheidenfeld für die Nachsorge zuständig. Das bedeutet: Alle sechs Wochen muss Endrich zur Kontrolluntersuchung vorbeikommen. „Alle Ärzte nehmen sich Zeit für meine Sorgen und Nöte, und auch das gesamte Praxisteam geht sehr zuvorkommend mit meinen Wünschen und Anliegen um“, sagt Endrich.
Weil er sich in der Gemeinschaftspraxis „fachlich und menschlich“ in besten Händen fühlt, wollte Endrich am Donnerstag mit einer kleinen Geste Danke sagen. Er übergab den Ärzten eine Widmungsurkunde und die Goldmedaille, die er als deutscher Meister 2012 im Mini-Marathon erhalten hatte. In diesem Fünf-Kilometer-Lauf war Endrich der Schnellste von 15 Teilnehmern. Insgesamt machten bei der deutschen Meisterschaft der Dialysepatienten und Organtransplantierten 120 Sportler mit.
„Ich möchte damit auch den anderen Dialysepatienten Mut machen, nicht zu resignieren, sondern zu versuchen, aktiv mit der Krankheit umzugehen und das Beste daraus zu machen“, sagte Endrich. Ein weiteres Anliegen war ihm, auf die Notwendigkeit und den großen Erfolg der Organtransplantationsmedizin aufmerksam zu machen. Es sei sehr wichtig, dass sich die Menschen mit diesem Thema beschäftigen und ihre Bereitschaft auf dem Organspenderausweis dokumentieren.