Wie vom Kreisausschuss empfohlen, beschloss der Kreistag einstimmig, dass der Landkreis seinen Klimaschutzmanager Michael Kohlbrecher für weitere zwei Jahre beschäftigt und ihm einen Energiemanager in Teilzeit zur Seite stellt. Der künftige Energiemanager wird insbesondere für das Gebäudemanagement der 40 kreiseigenen Liegenschaften zuständig sein und damit für die praktische Seite des Energiesparens. Der Schwerpunkt beim Klimaschutzmanager liegt dann auf Öffentlichkeitsarbeit und Beratung.
Bisher wurde das Klimaschutzmanagement mit 65 Prozent vom Bundesumweltministerium bezuschusst. Die ab 2018 mögliche Anschlussförderung entspricht 40 Prozent der Kosten einer Vollzeitstelle und kann auch auf mehrere Stellen aufgeteilt werden.
Die CSU-Fraktion wäre sogar bereit, eine Vollzeit- statt einer Halbzeitstelle für den Energiemanager zu schaffen. Fraktionsvorsitzender Walter Höfling bezweifelte, dass sich geeignete Fachleute für ein 50-Prozent-Stelle interessieren. Auch Gerhard Thumes (Freie Bürger) zeigte sich bereit, bei den Haushaltsberatungen für 2018 eine ganze Stelle einzuplanen. „Der Landkreis schwimmt nicht im Geld“, sagte dagegen Franz Wolf von der SPD, „wir sollten versuchen jemanden für die halbe Stelle zu finden.“
Neue Richtlinien
Beschlossen wurde vom Kreistag auch die neuen Zuwendungsrichtlinien für die Beschaffung von Fahrzeugen für den Brand- und Katastrophenschutz durch die Städte und Gemeinden. Damit verbunden ist ein von der Kreisbrandinspektion erarbeitetes Konzept, welche Großfahrzeuge benötigt werden. Je nachdem, ob sie für den Grundschutz vor Ort nötig sind, auch im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit (gegenseitige Hilfe) genutzt werden oder für den Katastrophenschutz gebraucht werden, gibt es entweder keinen, 50 oder 100 Prozent Zuschuss vom Landkreis oder nochmals 70 Prozent des Zuschusses vom Land Bayern.
Dabei geht es auch um den Ersatz von bereits vorhandenen Feuerwehrautos und Booten. So gibt es bereits sechs Fahrzeuge mit Drehleitern bei den Feuerwehren in Lohr, Gemünden, Marktheidenfeld, Karlstadt, Arnstein und Kreuzwertheim. Wenn sie erneuert werden müssen, zahlt der Kreis den Städten nach den nun beschlossenen Richtlinien jeweils 165 410 Euro Zuschuss.
Kritik gab von Kreisrat Mario Paul aus Lohr. Die Zuwendungsrichtlinien sind für den Kreis nämlich ein recht „bequeme“ Sache: Kauft eine Gemeinde etwa einen „Mannschaftstransportwagen Dekontamination Verletzter“, das ist ein reines Katastrophenschutzfahrzeug, erhält sie zwar 100 Prozent Zuschuss, ist aber auch für die Ausschreibung, die Ausbildung der Feuerwehrleute und den Unterhalt des Fahrzeugs zuständig. Landrat Thomas Schiebel sagte dazu, keine Gemeinde werde gezwungen, das sei nur ein Angebot.
„Endlich ist es da“, bemerkte Kreisrat Gerhard Kraft und dankte der Kreisbrandinspektion für ihre Arbeit. Bisher habe es in diesem Bereich eine rechtliche Grauzone gegeben.
Der Kreistag beschloss auch, dass der Landkreis der Aufgabenträgergesellschaft „Verkehrsverbund Mainfranken GmbH“ als Gesellschafter beitritt.
Sie soll die anstehende Vergrößerung des Verkehrsbundes im Nahverkehr um die Planungsregion drei (Rhön) voran treiben, was einer Verdoppelung der Fläche und der Organisation des öffentlichen Personennahverkehrs für fast eine Million Bürger bedeutet.
Neun Aufgabenträger
Die neue Gesellschaft wird die bisherige Trägergesellschaft Nahverkehr Würzburg Mainfranken GmbH (NWM) ersetzen und zum 1. Januar 2018 gegründet. Gesellschafter sind die neun Aufgabenträger der beiden Planungsregionen, also die Städte Würzburg und Schweinfurt sowie die Landkreise Main-Spessart, Würzburg, Kitzingen, Schweinfurt, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge.
Geschäftsführer ohne zusätzliche Bezüge werden zunächst Dominik Stiller als Geschäftsführer vom Kommunalunternehmen Würzburg und Christopher Alm als ÖPNV-Koordinator des Landkreises Schweinfurt.