Lohr (jun) Richard Weierich, viele Jahre Forstamtsleiter in Lohr und Marktheidenfeld, ist am Montag nach kurzer, schwerer Krankheit 82-jährig gestorben. Weierich war ein Lohrer Urgewächs, geprägt von der Liebe zum Wald und zu den Menschen. Aufgewachsen in einem sozial eingestellten Elternhaus in der Steinmühle war er für seine fast grenzenlose Hilfsbereitschaft, für seine ausgeprägte Selbstlosigkeit und seine Bescheidenheit bekannt.
Nach dem Studium der Forstwissenschaften war Weierich an den Forstämtern in St. Oswald im Bayerischen Wald, in Partenstein und in Kirchlamitz im Fichtelgebirge tätig. 1973 übernahm er die Leitung des Forstamtes Lohr und stieß die Gründung der Lohrer Forstbetriebsgemeinschaft mit an. Später wechselte er als Leiter ans Forstamt Marktheidenfeld, wo er 1984 in Ruhestand ging.
Neben dem Stadtwald galt sein beruflicher Einsatz vor allem dem Wegebau und der naturnahen Waldwirtschaft. Während seiner Tätigkeit im Fichtelgebirge lud er beispielsweise in Lohr regelmäßig den Kofferraum seines Wagens mit kleinen Buchenpflanzen voll, um mit diesen die dortigen Fichtenmonokulturen aufzulösen.
Trotz seiner Position als Forstamtsleiter scheute sich Weierich nie, im Wald auch selbst körperlich mit anzupacken. Wegbegleiter charakterisieren den Vater dreier Söhne als einen Menschen, für den der Beruf das Leben war. Umso mehr litt er, als nun die ihm so viel bedeutende Forstverwaltung zerschlagen wurde.
Außer für die Wälder engagierte sich Richard Weierich zeitlebens auch stark für die Menschen, die der Hilfe bedurften. Er organisierte jahrelang Ausflüge des Altenwerkes oder betreute Einsame und Kranke, insbesondere in den Krankenhäusern. Selbst gesellig und kommunikativ, gründete er 1989 als Treffpunkt pensionierter Forstleute in Lohr den "Grau-Grünen Kranz", in dem er nicht zuletzt durch seine Kenntnisse über bereits zu Geschichte gewordene Vorgänge aus seiner Heimat zur Unterhaltung beitrug. In zahlreichen Vereinen und anderswo war Weierich zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wurde, sei es beim Bayers- turmfest, der Instandhaltung der Schanzkopfhütte oder bei der Pflege des Klostergartens in Mariabuchen.