Manfred „Freddy“ Höfling arbeitet beim Kommunalunternehmen Stadtwerke und beschäftigt sich in der Freizeit seit Jahren mit Hunden. Genauer gesagt mit der Hunderasse Labrador – und zwar mit der Linie der jagdtauglichen Tiere. Höfling ist wegen seiner gut trainierten Apportierhunde gern gesehener Gast bei großen Niederwildjagden in ganz Deutschland und im angrenzenden Ausland.
Fünf Labradore
Im Sandweg wohnen nicht nur er und seine Familie, sondern auch die fünf Labrador-Hunde. Diese fühlen sich rund um das Haus, in ihrem großzügig bemessenen Gelände, sehr wohl und sind deshalb zu Höchstleistungen fähig, die ihnen das Herrchen im wahren Sinne des Wortes „spielend“ vermittelt. Beim jüngsten Erfolg war als Hundeführerin zum ersten Mal Tochter Sophie mit dem fünfjährigen Rüden „Jordy“ beteiligt.
Beim German Cup des Deutschen Retriever-Clubs in Engelskirchen erreichte das Dreier-Team, zu dem noch Vater Manfred Höfling mit dem drei Jahre alten „Connor“ und Züchterfreund Rainer Scesny aus Cleve mit seinem Labrador gehörte, unter 53 Mannschaften einen hervorragenden dritten Platz. Der Wettbewerb ging über zwei Tage und umfasste mehrere jagdspezifische Prüfungen. Am Samstag lag das Team aus Langenprozelten noch auf Platz 15, landete aber am Sonntag mit der höchsten Punktzahl auf dem Siegerpodest. Damit war auch die Qualifikation für die Europameisterschaft am 14. und 15. Mai in Ungarn geschafft.
Tochter Sophie feierte mit dem fünften Platz in der Einzelwertung bei 159 Startern einen weiteren Erfolg. Allerdings hat Vater Freddy schon deutlich mehr Siegerpokale im Schrank. Er war unter anderem 2008 und 2009 Sieger des Wettkampfs und belegte 2010 den fünften Platz. Die Prüfungen sind für die Hunde sehr wichtig, weil sie in der jagdlosen Zeit im Sommer für die Saison im Herbst fit gehalten werden müssen, erklärt Höfling, der die Hunderasse auch züchtet und Trainingskurse hält.
Was ist das Wichtigste bei der Hundehaltung? „Jeder Hund gehört irgendwie sinnvoll beschäftigt. Manche Hundehalter gehen nur spazieren und lassen Hund Hund sein, dabei merken sie gar nicht, dass sich das Tier seine eigene Welt schafft“, antwortet der Experte. Er empfiehlt daher, schon in jungen Jahren mit dem treuen Freund nach draußen zu gehen und mit ihm zu spielen. Dann merkt er bald, dass Herrchen sein bester Kamerad ist. Falsch sei, wenn man ihn zu viel mit anderen spielen lasse – nur der Chef sei für das ursprüngliche Rudeltier zuständig und nur auf ihn solle er hören.
Herausforderungen sind nötig
Viele Hundebesitzer denken, sie wären nicht in der Lage, ihrem Tier etwas beizubringen, schaffen es aber, dass ihr Hund ganz schnell stubenrein ist. Das sei der beste Beweis, dass sie das Tier doch etwas lehren können. Leider folgt im weiteren Verlauf oft nichts Herausforderndes mehr, obwohl ihr Gefährte auf neue Beschäftigung wartet, bedauert Höfling.
Abschließend hat der Langenprozeltener noch einen Tipp für Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, einen Hund anzuschaffen: „Sich vorher schlau machen, um die Fragen zu beantworten: Welcher Hund, welche Rasse passt zu mir und meiner Umgebung, wie kann ich ihn artgerecht halten und beschäftigen.“ Dann sollte einer von gegenseitigem Vertrauen geprägten, dauerhaften Freundschaft zwischen Zwei- und Vierbeiner nichts mehr im Wege stehen.