Wieder einmal ging es in der vergangenen Marktgemeinderatssitzung Obersinn um das weitere Vorgehen bezüglich des geplanten Neubaugebietes Tigel III. Aktuell ist geplant die Erschließung des Baugebietes in mehreren Abschnitten durchzuführen, um die Kostenbelastung für die Marktgemeinde überschaubar zu halten. Da die aktuelle Nachfrage nach Baugrundstücken recht überschaubar ist, wäre lediglich die Erschließung eines ersten Teilabschnittes aktuell als sinnvoll zu erachten. Hierfür ist im nordwestlichen Teil des Bebauungsplanes ein von der Rhönstraße abzweigender Straßenabschnitt von 60 Meter Länge vorgesehen. Hierdurch könnte ein Drittel der gesamten Netto-Baufläche erschlossen und zum Verkauf angeboten werden.
Der Entwurf sieht auf der nördlichen Straßenseite das flächengrößte Baugrundstück sowie zwei kleine "Tiny-Haus-Grundstücke" vor. Auf der südlichen Straßenseite sollen zwei Bauplätze in Standardgröße entstehen. Anpassungen in der Grundstücksaufteilung sind bis zur Planeinmessung jedoch noch jederzeit möglich. Zur weiteren Planung der Teilabschnitts-Erschließung benötigt der beauftragte Planer, das Büro Arz Ingenieure, eine genaue Festlegung des Erschließungsgebietes durch den Marktgemeinderat.
Der in der Sitzung anwesende Vertreter des Planungsbüros erläuterte dem Gremium das mögliche Vorgehen. Eine Kanalisierung des Oberflächenwassers wäre zwar zur Einleitung ins Ortsnetz vorgesehen, zu dessen Entlastung jedoch würde dies erst zeitverzögert über ein Rückhaltebecken geschehen. Dieses würde mit Kosten von circa 20.000 bis 25.000 Euro zu Buche schlagen. Die einzelnen Baugrundstücke müssten zusätzlich noch eigene Wasserrückhaltungen auf ihren Grundstücken vorsehen.
Die nächsten Schritte wären dann die Rodung des zu erschließenden Teilstückes, die notwendige Anschaffung der Löschwasserzisterne sowie die Festlegung der Grundstückseinteilung und Klärung der Eigentumsverhältnisse. Auch muss das Wasserrecht für die zweite Teilerschließung beantragt werden, was jedoch vom geplanten Beginn der weiteren Erschließung abhängig ist.
Einig war sich das Gremium darüber, dass man in den Grundstückskaufverträgen eine Bauverpflichtung vorsehen will, um eine zügige Bebauung und somit Refinanzierung zu gewährleisten. Bezüglich der Grundstücksbemessungen möchte man das Gespräch mit den Bauwilligen suchen. Das Planungsbüro sicherte eine zügige Bearbeitung zu, um die Erschließung nach Möglichkeit noch im Jahr 2025 durchführen zu können. Auf diesen Grundlagen fasst der Marktgemeinderat einstimmig den Beschluss zur Realisierung.
Förderung von Regenwasserzisternen
Ein weiterer Punkt auf der Sitzungsagenda war die Beratung über die Einführung, einer von der Sinngrundallianz initiierten Förderung, des Baues privater Regenwasserzisternen. Einen Beschluss hierzu möchte der Marktgemeinderat jedoch erst nach ausgiebiger Beratung in einer kommenden Sitzung fassen. Die vorgeschlagenen Rahmenbedingungen wären eine 25 prozentige Förderung bis 1000 Euro für die Beschaffung privater Regenwasserzisternen mit mindestens zwei Kubikmeter Inhalt.
Anschließend fand wieder einmal die Ausweisung einer Biosphärenregion Spessart den Weg auf die Tagesordnung des Marktgemeinderates. Nach zahlreichen Informationen in den vergangenen Sitzungen sollte nun eine endgültige Entscheidung zur Positionierung des Marktes getroffen werden. Eine Bereitstellung von Flächen scheidet mangels eben dieser sowieso aus. Letztendlich gab es bei der Abstimmung über die Begrüßung der Ausweisung von Teilflächen des Spessarts als Biosphärenregion eine Patt-Situation mit vier zu vier Stimmen, so dass dieser Beschluss als abgelehnt gilt.
Letzter Öffentlicher Punkt, mit dem es sich auseinander zu setzen galt, war ein Antrag der Motorsportfreunde Sinngrund auf Erweiterung der Beschilderung zur Motocross-Strecke. Gegen diesen bestanden keine Einwände durch das Gremium.