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Esselbach: Eschen-Wald von Esselbach in dramatischem Zustand

Esselbach

Eschen-Wald von Esselbach in dramatischem Zustand

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    Bürgermeister Richard Roos und Förster Gregor Wobschall informierten den Gemeinderat von Esselbach über das Eschentriebsterben, die Möglichkeiten der Abhilfe und den Neuanpflanzungen in den letzten Jahren
    Bürgermeister Richard Roos und Förster Gregor Wobschall informierten den Gemeinderat von Esselbach über das Eschentriebsterben, die Möglichkeiten der Abhilfe und den Neuanpflanzungen in den letzten Jahren Foto: Stefanie Engelhardt

    Es war eine sehr lange und ausführliche Sitzung, die der Gemeinderat Esselbach vor der Sommerpause noch zu bewältigen hatte. Zunächst traf man sich am Bärnroth mit Förster Gregor Wobschall und Forstbetriebsleiter Paul Bauer, um stark geschädigte Stellen und Neuanpflanzungen zu besichtigen und anschließend im Rathaus für eine große Tagesordnung.

    Bürgermeister Richard Roos freute sich über das große Interesse am Waldbegang, ist doch das Eschensterben dort sehr dramatisch. Förster Gregor Wobschall und Paul Bauer erläuterten die schadhaften Waldabschnitte. Das Eschentriebsterben, verursacht durch den invasiven Pilz: falsches weißes Stengelbecherchen, latainischer Fachbegriff: Hymenoscyphus pseudoalbidus, hat mittlerweile ganz Deutschland erreicht. Man muss mit anderen Baumarten den Wald umbauen, um auch in Zukunft noch einen Wald zu haben. Dem Gemeinderat war es dabei wichtig, dass die Gemeinde von dem Industriegebiet und der Autobahn durch einen gesunden Wald abgeschirmt werden.

    Förster Gregor Wobschall schlug vor, hier Erlen anzupflanzen, da diese Baumart mit den vorhandenen Bedingungen am besten zurechtkommt. Dabei soll Wasser zurückgehalten werden. Erdbewegungen sind dazu nicht nötig. Auf die Frage nach anderen Baumarten, wie der Buche, zeigte der Förster auf, dass auch diese Bäume stark geschädigt sind. Die Trockenheit der letzten Jahre hat ihren Tribut gefordert. Auch der Borkenkäfer ist weiterhin ein Problem. Während die Käferarten früher nur schadhafte Bäume zersetzt haben, sind es jetzt auch gesunde Anpflanzungen, die sie befallen. Die durch den Pilz schadhaften Eschen-Bäume können eventuell im Herbst für Brennholz herausgenommen werden, damit die Neuanpflanzung mit Erlen getätigt werden kann. Man kann viele Bäume pflanzen, aber der Weg bis zu einem ordentlichen Wald ist weit. Man braucht viel Wasser, und muss viel Pflegearbeit leiste, dass die kleinen Bäume anwachsen können.

    Blauglockenbaum als Alternative kategorisch abgelehnt

    Der Förster und auch der Bürgermeister lobten dabei besonders die Gemeindearbeiter, die sich sehr um den Wald bemühen, immer einsatzbereit sind und sich mit dem Wald identifizieren. Bürgermeister Richard Roos hatte sich vorab informiert, dass der Wald der Zukunft aus Erle und Hainbuche am besten überlebt. Förster Wobschall bestätigte dies, aber auch die heimische Eiche soll bei den Neuanpflanzungen eine Rolle spielen. Die Nachfrage, ob "moderne" Baumarten wie zum Beispiel Blauglockenbaum infrage kommen, wurde kategorisch abgelehnt, da dies eine nicht-heimische, invasive Art ist. Betriebsleiter Bauer informierte, dass diese Bäume keine Bezuschussung erhalten und auch nicht gewünscht sind. Man weiß noch nicht, wie die Verbreitung dieser Baumart heimische Bäume verdrängt.

    Die weitere Besichtigung der großen Neuanpflanzungen der letzten Jahre war für die Ratsmitglieder von großem Interesse, da auch hier kleinere Ausfälle zu verzeichnen sind. Förster Wobschall begründete diese mit dem Vorkommen von Schermäusen und den trockenen Witterungsverhältnissen der letzten Jahre. Wenn Bäume durch Trockenheit geschädigt sind, ist das sehr schwer, diese wieder "aufzupäppeln". Es wurden Biotiope angelegt, die sehr gut von Amphibien und Libellen angenommen werden, freute sich der Förster und zeigte diese den Räten. "Als Naherholungsgebiet für die Zukunft sehr wertvoll", davon konnte sich alle Teilnehmer beim Waldbegang überzeugen. Ein Biotop-Spechtbaum überzeugte dabei genauso, wie die schon etwas größeren, fünf Jahre alten Laubwald-Neuanpflanzungen.

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