Mit einer eindrucksvollen Feierstunde begrüßte die Pfarreiengemeinschaft Bachgrund ihren neuen Pfarrer Nikolaus Stanek in Eußenheim. Den Einführungsgottesdienst hielt Pfarrer Stanek mit den Konzelebranten Dekan Pfarrer Leo Brand (Karlburg) und Pfarrer im Ruhestand Stanislaus Wybranietz (Hundsbach) sowie Diakon Rudolf Haas. Mit Wirkung vom 1. September wurde vom Würzburger Bischof Pfarrer Nikolaus Stanek die Pfarreiengemeinschaft Bachgrund verliehen. Der Dekan des Dekanats Karlstadt, Pfarrer Leo Brand, hatte den offiziellen Part mit Überreichung der Ernennungsurkunde übernommen.
Immer wieder tosenden Beifall gab es in der bis auf den letzten Platz besetzten Eußenheimer Pfarrkirche. So dankten die Besucher nicht nur dem „Unruhestandspfarrer“ Stanislaus Wybranietz für die Übernahme der zahlreichen Gottesdienste seit der Verabschiedung von Pfarrer Stefan Mollner im Januar 2014, sondern auch Diakon Rudolf Haas und allen Ehrenamtlichen, die mit viel Engagement diese Zeit überbrückten. In diesen Dank eingeschlossen wurde auch der Karlstadter Stadtpfarrer Dr. Mariusz Falk, der in dieser Zeit die Pfarreiengemeinschaft offiziell leitete, sowie alle Planer, Firmen und ehrenamtlichen Helfer, die dazu beigetragen haben, dass in kürzester Zeit das Pfarrhaus komplett renoviert werden konnte. Aber auch der neue Pfarrer Nikolaus Stanek erhielt mehrfach viel Beifall.
Pfarrhaus renoviert
Stellvertretende Landrätin Sabine Sitter begrüßte den neuen Pfarrer, der in seiner alten Pfarrei viele Spuren hinterlassen hat und dies nun bestimmt auch erstmals im Landkreis Main-Spessart in Eußenheim tun wird. „Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, Ihnen eine renovierte und zeitgemäße Unterkunft zu bieten“, erklärte Eußenheims Bürgermeister Dieter Schneider, hat sich doch die Gemeinde auch an den Kosten der Renovierung des Pfarrhauses beteiligt. Er wünscht sich auch weiterhin eine gute Zusammenarbeit zwischen der politischen und kirchlichen Gemeinde.
„Zeichen sind viel wichtiger als Worte“, erklärte für die rund sechs Prozent der evangelischen Christen in Eußenheim Pfarrer Paul Häberlein, zu dessen Zuständigkeitsbereich auch das Gemeindegebiet von Eußenheim gehört.
Für die Ministranten begrüßten Ann-Sophie Keller und Paula Krug den neuen Pfarrer und übergaben einen Rebstock, der im Pfarrgarten gepflanzt werden soll und dessen Früchte sie dann gemeinsam mit dem Pfarrer ernten wollen.
Für die Pfarreiengemeinschaft Bachgrund begrüßte Rudolf Pfister als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Eußenheim Nikolaus Stanek, wünschte ihm viel Kraft und Gottvertrauen und übergab ihm einen Geschenkkorb mit Produkten aus allen sechs Gemeindeteilen.
Den Auftakt machten vor dem Gottesdienst die Eußenheimer Musikanten unter Leitung von Frank Fehn, die auf dem „Roten Platz“ vor Pfarrheim, Schule und Rathaus den neuen Pfarrer musikalisch begrüßten und den anschließenden Festzug zur Kirche musikalisch begleiteten. Eingerahmt wurde das Ganze durch 14 Fahnenabordnungen aus allen sechs Gemeindeteilen, die die Pfarreiengemeinschaft Bachgrund bilden, den Ministranten und zahlreichen Ehrengästen.
Vor der Kirche wurde der neue Pfarrer von den Vorschulkindern der drei kirchlichen Kindergärten in Eußenheim, Aschfeld und Obersfeld mit einem Lied und vielen Blumen begrüßt, deren „Chef“ ja nun auch Nikolaus Stanek ist.
Schlüssel übergeben
Aber er ist nicht nur „Chef“ der Kindergärten, sondern auch der Kirchen und Pfarrheime, was die sechs Kirchenpfleger im Gottesdienst durch die Übergabe jeweils eines Satzes der Schlüssel symbolisierten. Die Schüler der Grund- und Mittelschule Eußenheim begrüßten Pfarrer Nikolaus Stanek am Donnerstag, im Rahmen des Schuleröffnungsgottesdienstes.
Der Einführungsgottesdienst wurde musikalisch von Elisabeth Gräf (Orgel) und Christian Schaub (Trompete) begleitet. Im Anschluss an den Gottesdienst schloss sich ein Stehempfang an.
Pfarrer Nikolaus Stanek
Nikolaus Stanek wurde als jüngster von drei Brüdern 1960 in Gleiwitz (Oberschlesien, Polen) geboren, legte 1979 dort sein Abitur ab und übersiedelte 1988 nach Deutschland. Er trat im gleichen Jahr noch ins Priesterseminar in Würzburg ein und schloss 1993 sein Theologiestudium ab. Anschließend war er als Praktikant und Diakon in Mürsbach und Gereuth eingesetzt, bis er am 16. September 1995 in Würzburg zum Priester geweiht wurde und dann als Kaplan dort seine Arbeit fortsetzte.
Ab 1996 war er Kaplan in Haibach, ehe er 1998 Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Dorfprozelten, Stadtprozelten und Neuenbuch wurde. 2005 wurde er als stellvertretender Dekan für das Dekanat Miltenberg und 2010 als Dekan berufen. 2008 übernahm er die Pfarreiengemeinschaft „St. Nikolaus Süd-Spessart“ mit den Pfarrgemeinden Dorfprozelten, Stadtprozelten, Neuenbuch, Fechenbach und Reistenhausen. Zu seinen Hobbys zählt das Wandern. Dieses Jahr war er 14 Tage auf dem Jakobusweg unterwegs.