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MARKTHEIDENFELD: Ferienjobs: Urlaubszeit ist auch Arbeitszeit

MARKTHEIDENFELD

Ferienjobs: Urlaubszeit ist auch Arbeitszeit

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    Erst kassieren, dann studieren: Die zwei Ferienjobberinnen Regina Leimeister (vorne) und Johanna Gebert verpacken im Braun-Werk von Procter & Gamble (P & G) Mundduschen – und verdienen dabei natürlich auch Geld.
    Erst kassieren, dann studieren: Die zwei Ferienjobberinnen Regina Leimeister (vorne) und Johanna Gebert verpacken im Braun-Werk von Procter & Gamble (P & G) Mundduschen – und verdienen dabei natürlich auch Geld. Foto: Foto: Braun GmbH

    Ein paar neue Flip-Flops sollten es schon sein für den bevorstehenden Italien-Urlaub. Hier ein Eis, da mal ins Schwimmbad – Ferien können ganz schön teuer werden. Gut beraten ist da, wer sich rechtzeitig nach einer Möglichkeit umgesehen hat, während der freien Tage ein paar Euro in den Geldbeutel zu bringen. Ans Fließband, hinter die Ladentheke oder ins Büro – schon ist der Urlaub finanziert.

    Die Lösung des Problems: ein Ferienjob. Die gibt es auch im Raum Marktheidenfeld – zum Beispiel bei der Firma Braun (Procter & Gamble). Hier werden sich in diesem Jahr 300 junge Leute etwas dazuverdienen. „Sich jetzt noch zu bewerben, hat keinen Sinn mehr“, sagt Thomas Schäbler, Ausbildungsleiter und Pressesprecher von Braun. Über 900 Bewerbungen hat die Firma bekommen, noch immer flattern neue in den Briefkasten.

    Um bei der Firma in den Sommerferien mitarbeiten zu dürfen, sind ein paar Dinge gefragt: Wenn man schon technische Vorkenntnisse oder ein Studium hat, ist es entsprechend leichter, eine Stelle zu bekommen. Ein anderes Kriterium ist, ob ein junger Bewerber schon mal in der Firma gearbeitet hat – denn dann ist die Einarbeitungszeit kürzer.

    Bessere Chancen hat bei Braun, wer bereit ist, Schichtarbeit zu leisten. Deswegen müssen alle Bewerber mindestens 18 Jahre alt sein. Sind sie jünger, dürfen sie keine Nachtschichten machen. Die Bezahlung bei Braun richtet sich dann nach dem Einsatzgebiet und den Arbeitszeiten, da kann Schäbler „keine genauen Angaben machen“.

    Zwei junge Frauen, die einen Ferienjob bekommen haben, sind Regina Leimeister und Johanna Gebert. Sie verpacken im Braun-Werk Mundduschen – eine Tätigkeit, die den beiden nicht nur Geld, sondern auch Spaß bringt. „Durch diesen mehrwöchigen Ferienjob haben wir eine tolle Möglichkeit gefunden, uns nach dem Abi und vor dem Studienbeginn noch ein schönes Taschengeld zu verdienen“, sagen sie.

    Schneider Electric (früher: Elau) bietet ebenfalls Ferienjobs an, allerdings nur zehn bis 15 Plätze von Juli bis September. Jobs gibt es unter anderem in den Bereichen Logistik und Produktion. Der Verdienst richte sich nach der schulischen Bildung und den fachlichen Vorkenntnissen und liege bei acht bis zwölf Euro in der Stunde, sagt Monika Mühlfeld aus der Personalabteilung von Schneider Electric. Da die Firma in den kommenden Monaten nach Altfeld umzieht, muss mehr vorproduziert werden, sodass die Zahl der Ferienjobs im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.

    „Es lohnt sich, sich noch zu bewerben.“

    Diana Roßberg, Warema-Pressesprecherin

    Auch der größte Arbeitgeber in Marktheidenfeld, die Firma Warema, bietet jedes Jahr Ferienjobs für junge Menschen an. Meist sind es ungefähr 70 Plätze, wobei im vergangenen Jahr sogar fast 100 Stellen zur Verfügung standen. Freie Plätze gibt es zum größten Teil in der Produktion, einzelne auch in der Verwaltung. „Wir haben schon sehr viele Bewerbungen, trotzdem lohnt es sich, sich noch zu bewerben“, sagt Diana Roßberg von der Pressestelle. Die Arbeitskräfte verdienen meist acht Euro pro Stunde, wobei sie im Erfolgsfall noch eine Prämie am Ende ihrer Arbeitszeit erhalten.

    Doch nicht alle größeren Unternehmen in der Region beschäftigen in den Sommermonaten Ferienjobber, zum Beispiel der Kindermöbelhersteller Paidi in Hafenlohr oder das E-Center am Äußeren Ring in Marktheidenfeld. Warum das so ist, erklärt Bernd Weidenhammer, Betreiber des E-Centers: „Wir müssen die jungen Menschen erst anlernen und das dauert zu lange, sodass sich ein Ferienjob nicht lohnen würde.“

    Keine Ferienjobs gibt es auch im Werk Trennfeld des Würzburger Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer. Der Grund: Auch nach zweieinhalb Jahren Kurzarbeit ist die Auftragslage immer noch nicht gut genug, um in der Sommerzeit jungen Leuten die Möglichkeit zum Geldverdienen zu geben. Vor der Wirtschaftskrise, durch die seit dem Jahr 2008 viele Unternehmen in Schieflage geraten sind, sei das anders gewesen, sagt Regina Reinfurt, Personalsachbearbeiterin im Werk Trennfeld.

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