Aus einer kleinen, nur in der Saison eingerichteten Ecke im Kulturhaus Alte Schule ist der Kartenvorverkauf der Scherenburgfestspiele umgezogen in die Scherenbergstraße. Im ehemaligen Modegeschäft Tropics hat er sich zu einem richtigen Büro des Festspielvereins gemausert. Vorbei die Zeiten, da der Intendant seine Besprechungen in der Eisdiele nebenan halten musste. Am Mittwochabend wurde der Umzug gefeiert, beim Mai-Markt am kommenden Sonntag wird erstmals und ab 2. Mai dann regulär geöffnet.
Rund 50 Gäste kamen zur kleinen Eröffnungsfeier des Festspielvereins am Mittwochabend. Außer etlichen Schauspielern und Mitgliedern des Träger- und des Fördervereins der Scherenburgfestspiele waren Bürgermeister Jürgen Lippert, sein Stellvertreter Werner Herrbach, einige weitere Stadträte und der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel darunter.
Platz genug bietet das ehemalige Modegeschäft „Tropics“. Es nimmt nicht nur den Kartenvorverkauf (jetzt mit zwei Schreibtischen) auf, sondern enthält ein kleines Büro für die Verwaltung der Festspiele sowie ein noch nicht abgeteiltes Zimmer für den Intendanten Peter Cahn. Wer zunächst vielleicht gemeint hatte, der Platz wäre üppig bemessen, und sich umschaute, bemerkte, dass es gerade so reicht. Beispielsweise wurden schon Sprechproben für die neuen Stücke im Sommer gehalten und Kostüme anprobiert. Sie belegen jetzt einigen Platz. Am kommenden Sonntag, 24. April, besteht beim Mai-Markt Gelegenheit, die neue Geschäftsstelle von 14 bis 17 Uhr zu besuchen; auch können Karten für die verschiedenen Angebote auf der Burg erworben werden.
Hausherr ist als Gründer und Vorsitzender des Festspielvereins Hans Michelbach, früherer Bürgermeister Gemündens und jetzt Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Coburg/Kronach.
Er stellte nochmals die im vergangenen Jahr gewonnenen beiden neuen Führungskräfte vor: den künstlerischen Leiter Peter Cahn (Intendant des Landestheaters in Dinkelsbühl) und Geschäftsführerin Friederike Möbus als Nachfolgerin von Inge Albert, die stellvertretende Vorsitzende des Festspielvereins bleibt.
Besonders begrüßte Michelbach Heidi Kirsch und Boris Grob als Vertreter der Sponsoren und den Förderverein „Freunde der Scherenburgfestspiele“, dem auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm angehört, die heuer wieder die Schirmherrschaft über die Festspiele übernehmen werde.
„Wir haben alles gespendet bekommen. Wir mussten nicht einen Euro zahlen“, hob Michelbach hervor und dankte für das gebrauchte Mobiliar der Sparkasse Mainfranken, der Firma Kirsch + Sohn GmbH und dem Einrichtungshaus Möbel Berta GmbH &Co. KG. Die Verkabelung (250 Meter) leisteten Jochen Amberger und Johannes Waurick.
Die Geschäftsstelle an zentraler Stelle neben Rathaus und Tourist-Info sei ein Meilenstein, sagte Michelbach und sprach den nächsten an: das Festspielgebäude an der Scherenburg. Es wird in Stadt und Stadtrat kritisch gesehen. Die derzeitigen Bedingungen unter der Tribüne, ohne Sanitärausstattung seien den Schauspielern nicht zuzumuten, betonte der Festspielchef; der Hin- und Hertransport der Theaterausstattung koste den Verein jährlich 30 000 Euro, die zu sparen wären. Man wolle doch die Burg nicht „kaputt machen“, wie Vorwürfe lauten, sondern mit Architekt Armin Kraus „eine schöne Lösung“ finden. „Es braucht dieses Gebäude!“
„Es wird zu einer guten, sinnvollen Lösung kommen, davon gehe ich aus“, sagte Bürgermeister Jürgen Lippert dazu und weiter: „Wir werden versuchen, unsere Burg auf einen guten Stand zu bringen und zu halten. Alles andere wird sich finden, sobald wir die Unterlagen (für das Festspielhaus) im Stadtrat haben.“