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Marktheidenfeld: Feuer des Austro-Pop brennt noch immer

Marktheidenfeld

Feuer des Austro-Pop brennt noch immer

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    Musikalisches Urlaubsgefühl im Innenhof der Hotels Anker boten Christian A. Rauch (links) und Adomas Kuzinas von "Ménage à Trois" aus der Steiermark.
    Musikalisches Urlaubsgefühl im Innenhof der Hotels Anker boten Christian A. Rauch (links) und Adomas Kuzinas von "Ménage à Trois" aus der Steiermark. Foto: Martin Harth

    Natürlich - da war sie wieder: "Die Schande von Cordoba!" Denn immer, wenn es um deutsch-österreichische Befindlichkeiten geht, ist auch von ihr scherzhaft die Rede. Beim Open-Air mit der Austro-Pop-Gruppe "Ménage à Trois" im Innenhof des Marktheidenfelder Hotels "Anker" fand dies am Sonntagabend einen gebührenden Anlass. Kaum einer der Gäste wusste wohl, dass Stürmerstar Hans Krankl, der 1978 das deutsche Nationalteam aus dem WM-Turnier in Argentinien schoss, eine kleine Karriere als Sänger hinter sich hat.

    Nach langer Pause durch den Covid-19-Shutdown sehnen sich die Menschen nach Unterhaltung und Kultur. Das wurde im ausverkauften "Anker"-Innenhof deutlich. Das alles war Josef Deppisch zu verdanken, der als langjähriger Betreiber des Theaters "Fasskeller" mit dem Konzert ein dickes Ausrufezeichen für das kulturelle Leben in Marktheidenfeld setzte. 

    Dabei hing das musikalische Programm an einem seidenen Faden, denn der Schlagzeuger von "Ménage à Trois" hatte sich bei einem Unfall verletzt. Gitarrist und Sänger Christian A. Rauch machte sich mit Adomas Kuzinas (Keyboard, E-Piano, Saxophon, Gesang) dennoch auf den langen Weg von der Steiermark nach Franken. 

    Es waren die Hits des Austro-Pops der späten 1970er und 1980 Jahre, die im Mittelpunkt des etwas zu lang geratenen Programms stehen sollten. Ein wenig programmatisch waren die Hymnen von S. T. S. "Wir san aus Österreich" oder "I am from Austria" von Rainhard Fendrich zu verstehen.

    Rock und Poesie

    Wolfgang Ambros ist der bekannteste Name der rockigen Gangart aus Wien. Unvergessen das schräg-morbide "Es lebe der Zentralfriedhof". Mit Georg Danzer kam mehr Poesie ins Spiel. Dafür standen "Ollas Leiwand, Madl du bist a Waunsinn" oder die fast schon entrückten "Weißen Pferde". 

    Die beiden Musiker widmeten sich auch dem so tragisch ums Leben gekommenen Weltstar Falco, der 1982 mit "der Kommissar" einen Beginn für weiße Rap-Musik setzte. Vom kreativen Burgenländer Willi Resetarits stammte das Cover der Steve Miller Band "Da Joker", das dieser mit der legendären Band "Ostbahn Kurti & die Chefpartie" schuf. Die "Erste Allgemeine Verunsicherung" um ihren Sänger Klaus Eberhartinger stand für den "Ba-Ba-Banküberfall".

    Es hatte sich ein mit freundlichem Applaus bedachter, weit gefächerter Österreich-Abend entsponnen, er hätte eine überlegtere, spannendere Programmfolge verdient gehabt, aber vielleicht war das gerade ein wenig der notwendigen Improvisation geschuldet. Eines blieb aber zu jedem Zeitpunkt gemäß einem S. T. S.-Song zu spüren: "Und des Feuer brennt immer no lichterloh!"

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