Der Markt Triefenstein ist bekanntlich für die Ausstattung von vier Ortsteilwehren zuständig – ein Umstand, der den Gemeindesäckel ganz schön strapazieren kann. Andererseits bemüht man sich, nicht zu sparen, wenn es um sinnvolle Ausrüstung geht. Was wirklich sinnvoll ist, darüber war sich der Kulturausschuss des Gemeinderats in seiner Sitzung am Dienstagabend nicht immer einig.
Dass Spezialisten in Sachen Atemschutz bestmöglich geschützt sein müssen, war jedem Gemeinderat klar. Die Frage lautete nur: Wie sinnvoll sind dafür die so genannten Überhosen? Kreisbrandinspektor Elmar Väth stellte klar, dass „unsere Wehren gut ausgerüstet sind“, die Atemschutzgeräteträger inklusive.
Die von den Wehren in Lengfurt, Homburg und Trennfeld beantragte Beschaffung von Überhosen, die 230 Euro pro Stück kosten und noch bis Ende dieses Jahres mit je 50 Euro vom Freistaat Bayern und vom Sparkassenfonds bezuschusst werden, war bei einer Besprechung zwischen Bürgermeister, Kommandanten und Kreisbrandinspektor Väth am 10. Mai ausgiebig diskutiert worden.
Nach diesem Gespräch wollte der Markt Triefenstein auch vom Landratsamt wissen, ob es „eine Verpflichtung zum Anlegen dieser Schutzkleidung gibt“. Die „Kernaussage“ von Sachbearbeiter Egon Gundlach lautete: Durch die Förderung solle lediglich die Anschaffung der Überhosen erleichtert werden. Von einer Verpflichtung war demnach nicht die Rede.
Der Bürgermeister ließ den Kulturausschuss am Dienstag wissen, dass sich verschiedene Feuerwehrleute gegen die Überhosen ausgesprochen hätten. Der Grund: mangelnde Beweglichkeit und Einschränkung des Hitzeempfindens beim Einsatz. Eine Meinung, die auch Kreisbrandinspektor Väth teilt und die nach dessen Wissen auch die Auffassung der Berufsfeuerwehr München ist.
Nichtsdestotrotz wurde die Bestellung der Überhosen auf Antrag von Klaus Scheller beschlossen. 20 gehen nach Homburg, 16 erhält die Feuerwehr Trennfeld und zwölf sollen nach Lengfurt geliefert werden.