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Wernfeld: Figuren amüsant und lebendig dargestellt

Wernfeld

Figuren amüsant und lebendig dargestellt

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    Der Mittelsinner Autor Tino Filippi tourt durch Unterfranken und stellt seinen Roman "Nadelfieber" vor.
    Der Mittelsinner Autor Tino Filippi tourt durch Unterfranken und stellt seinen Roman "Nadelfieber" vor. Foto: Jennifer Weidle

    Uschis Leiche liegt steif gefroren zwischen den Tannenbäumen im Christbaumdorf. Die Szene stammt aus einem neuen Spessartkrimi. Dieser Tage tourt der Mittelsinner Autor Tino Filippi durch Unterfranken und stellt seinen Roman "Nadelfieber" vor. So auch am Samstag in der katholischen öffentlichen Bücherei im Wernfelder Pfarrheim. 15 Zuhörer erlebten eine Mischung aus Lesung und Erzählung.

    Amüsant und lebendig stellt Filippi seine Figuren dar. Wechselt immer wieder seine Kopfbedeckungen: Rosa Brille, Filzhut, Baseballcap. Mal reißt er die Arme zum Himmel, mal zwitschert seine Stimme wie ein Vögelchen. Dass seine Figuren im Sinngrunder Dialekt sprechen, den er natürlich in allen Facetten beherrscht, ist das i-Tüpfelchen.

    Nadelfieber ist Filippis achtes Buch. Als er mit dem Schreiben begann, erfüllte er sich mit der Fantasy-Reihe Elving (www.elving.de) einen Jugendtraum. Wie kam es zu dem Sprung von Fantasy zum Krimi? "Der Sinngrund ist nicht so bekannt, aber in meinem Alltag erlebe ich hier viele skurrile Geschichten. Krimis lese ich selbst gerne. So kam eins zum anderen", erzählt der gelernte Industriemechaniker. Neulich wurde er mal wieder gefragt, ob es denn den Sinngrund in Wirklichkeit gäbe, lacht er. Aufgewachsen ist er zwischen den 300 Schweinen seines Großvaters. Das bildete die Grundlage für seinen ersten Spessartkrimi "Sinngrundbauern". Dass sie im Sinngrund umzingelt sind von Christbäumen inspirierte ihn zu "Nadelfieber".

    Filippi vertreibt seine Bücher nicht über den Buchhandel. Diese würden ja auf dem Land immer weniger. Wie er es dennoch geschafft hat bisher bereits mehr als 2500 Exemplare seiner Krimis zu verkaufen? "Ich habe eines Tages einfach beim Trabold angerufen und gefragt, ob sie nicht die Bücher verkaufen wollen." Seine Rechnung, dass sich bei den vielen Menschen, die in den Edeka-Märkten einkaufen, auch welche für seine Bücher interessieren, ging auf. "Anfangs traf ich auf Skepsis, es lief auf Kommissionsbasis. Mittlerweile läuft es so gut, dass der Markt mir die Bücher direkt abkauft", freut er sich.

    Nach einer Stunde bekamen Autor und Zuhörer eine kleine Pause. Claudia Koch und Simone Mehler, die beiden Bibliothekarinnen, hatten ein Buffet aus selbstgemachten Köstlichkeiten aufgetragen. Rosenkohl im Speckmantel, Käsesterne, Spekulatius-Creme mit Kirschen. Dazu gab es regionale Weine, Sekt und Weihnachtsbier. Obendrein war alles plastikfrei; mit Salzstangen als Spießchen. "Die Rezepte stammen alle aus einem Buch, dass bei uns ausgeliehen werden kann", sagt Claudia Koch. Alleine dafür hätte sich das Kommen schon gelohnt. "Für einen Ort mit 1000 Einwohnern gibt es hier in Wernfeld noch viel zu wenig Veranstaltungen", meint eine Zuhörerin aus Wernfeld. Sie leiht sich gerne Bücher für sich und ihre Enkelin hier aus und hat so auch von der Lesung erfahren.

    Tino Filippi wird seine Lesungen im kommenden Jahr fortsetzen. Am 21. Januar liest er beim Jazz & Crime Festival in Aschaffenburg. Am 22. Januar um 19 Uhr kann man ihn in Karlstadt im Historischen Rathaus sehen und hören.

    Im Wernfelder Pfarrheim erlebten 15 Zuhörer erlebten eine Mischung aus Lesung und Erzählung.
    Im Wernfelder Pfarrheim erlebten 15 Zuhörer erlebten eine Mischung aus Lesung und Erzählung. Foto: Jennifer Weidle
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