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HÄDEFELD: Fischers Fritz

HÄDEFELD

Fischers Fritz

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    Ihr lieben Leut!

    Ich weiß nicht, wie viele von euch zur Arbeit ins gelobte Land, ins hessische Rhein-Main-Gebiet, pendeln. Dort mag man ja gutes Geld verdienen, aber wohnen möchte ich dort nicht. Ihr scheinbar auch nicht, sonst würdet ihr ja nicht täglich über die A 3 hin- und zurückfahren.

    Meine Entscheidung traf ich vor etwa 20 Jahren. Damals habe ich in Raunheim, gleich hinter dem Frankfurter Flughafen, einen Jahreswagen von einem Opelaner gekauft. Wir hatten innerhalb jeder Minute genau zehn Sekunden Zeit, uns zu unterhalten, ohne brüllen zu müssen. Ansonsten hat der Fluglärm alles übertönt.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Irgendwann habe ich das Auto mitgenommen. Ich weiß nicht mehr, ob ich dem Düsenfliegerkrawall entgehen wollte oder dem Geschwätz des Verkäufers. Die Karre war jedenfalls in Ordnung. Aber ich kam mit einer neuen Gewissheit heim: Nie möchte ich in der Flugschneise von Raunheim, Kelsterbach oder Flörsheim wohnen. So ein Düsenflieger sondert in nächster Nähe rund 120 Dezibel ab, in der Nähe des Flughafens immerhin noch 80 dB. Ich sage euch: Das ist kein Spaß!

    Keinen Spaß verstehen manche Narren, wenn man ihnen beim Faschingszug ihre Musik in Düsenjet-Lautstärke verbieten will. Auf dem Hädefelder Zug durften die Wägen „nur“ bis zu 85 dB Krawumm machen. Das war einigen zu wenig.

    Also schlugen sie jetzt vor, ihre Gute-Laune-Musik das nächste Mal mit maximal 95 dB unter die Leute zu blasen – sind ja nur ein paar dB mehr. Jetzt weiß ich nicht, ob ihr in der Schule in Physik ebenso schlecht aufgepasst habt wie ich, aber inzwischen habe ich dazugelernt: Die Faustregel sagt, dass zehn dB mehr vom menschlichen Gehör als doppelte Lautstärke empfunden werden. Wenn die Narren also von 85 auf 95 dB erhöhen dürfen, kommen sie uns doppelt so laut vor. Das sollten sich die Obernarren noch mal gut überlegen. Ich will jetzt aber auch kein Spielverderber sein. Ihr wisst ja, dass ich eher für Kompromisse bin statt für entweder oder.

    Und deshalb habe ich mir für die Narren was Närrisches überlegt: Wenn die Wägen, die unbedingt ganz laut feiern wollen, ganz am Ende des Zugs fahren, dann wäre das doch die Lösung.

    Erstens hätten die jungen Leute auf dem Wagen endlich den Krach, den sie brauchen. Zweitens würden alle Musiker, die selbst Instrumente spielen, von den Zuschauern gut gehört, weil niemand sie überdröhnen kann. Drittens hätte jeder, der auch unter 95 dB Spaß haben kann, dann die Chance, einfach früher wegzugehen. Er verpasst dann ja nur noch die Wägen mit der lautesten Musik. Wäre das ein guter Kompromiss? Ihr könnt es mir ja auf meinem Facebook-Account posten, den ich mir letzte Woche eingerichtet habe.

    Toll finde ich, wer sich da seitdem so alles tummelt: Landtagsabgeordnete, Stadträte, aber auch ganz und gar unpolitische Leute. Zu lesen gibt es da jedenfalls genug und aktueller als unser Bürgerforum ist das, was dort steht, allemal. Ihr wisst ja, dass ich neugierig bin, manchmal auch ein bisschen geschwätzig – und wenn ihr das ebenfalls seid, dann werdet meine Freunde. Alles was ihr braucht, ist einen eigenen Account auf www.facebook.com – und der kostet bekanntlich nix. Es gibt zwar noch andere Leute, die „Fischers Fritz“ heißen, aber mich zu finden, ist nicht schwer: Mein Foto ist genau das gleiche wie in dieser Rubrik. Ich freue mich auf eure Freundschaftsanfragen und dann natürlich auf eure Beiträge! Euer Fischers Fritz

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