Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

HÄDEFELD: Fischers Fritz

HÄDEFELD

Fischers Fritz

    • |
    • |
    _
    _

    Ihr lieben Leut!

    Es gibt nicht allzu weit von hier, maximal sieben Berge entfernt, eine holde Jungfer, die ich verehre.

    Wir haben viel gemein, zum Beispiel finden uns einige geradezu sagenhaft, weil wir der Welt der Märchen, Sagen und Hirngespinste entsprungen sind. Und Letztere spinne ich mit Vergnügen weiter.

    Ihr habt es gemerkt: Ich bin ein Freund des Lohrer Schneewittchens.

    Wie von anderen märchenhaften Damen auch haben wir Normalsterbliche uns von ihr ein Idealbild ersonnen, das in jüngster Zeit geplatzt ist wie die berühmte Seifenblase. Und das nur, weil sich der Laudenbacher Künstler Peter Wittstadt ein anderes Bild ersonnen hat, das mit unserem einfach nicht übereinstimmen will. Deshalb wurde aus der Seifenblase längst eine Seifenoper, bei der noch nicht klar ist, ob sie als Komödie oder als Tragödie endet.

    Wie immer kann man aus solchen Beispielen auch was lernen. So diskutiert zurzeit der Hädefelder Stadtrat, ob er die leere – um nicht zu sagen tote – Fläche des Adenauerplatzes vor dem Rathaus mit einem Kunstwerk zieren lassen soll. Das einzige, was dieses Ansinnen anrüchig erscheinen lässt, ist das benachbarte Toilettenhäuschen, ansonsten ist das Anliegen aller Ehren wert.

    Was immer dort dereinst zu sehen sein wird, der Stadtrat will die Hand drauf haben. Genosse Martin Harth hat zum Beispiel einen Künstlerwettbewerb vorgeschlagen (Schneewittchen lässt grüßen), will dem Rat aber vorbehalten, ob man den Wettbewerbssieger auch tatsächlich verwirklicht (Schilda lässt grüßen). Das belebt die Diskussion. Alternativ könnte man den Platz mit einem Brunnen beleben.

    Ich will ja nicht unbescheiden sein, aber ein zweiter Fischerbrunnen täte der Stadt sicher gut; der ließe sich auch schön in den geplanten Skulpturenweg integrieren. Ich würde nur darum bitten, dass man mich darauf mit glatten Haaren unter der Fischerkappe verwirklicht und nicht mit so abstehenden Zöpfen wie beim Schneewittstadtchen, sonst stünden mir wahrlich die Haare zu Berge.

    Mich wundert sowieso, dass die Bürgermeisterin noch keine Bürgerprojektgruppe „Kunst am Toilettenhäuschen“ ins Leben gerufen hat. Ich bin mir sicher, dann hätten wir schnell genauso viele Vorschläge für die Platzgestaltung wie Gruppenteilnehmer.

    Aber wie ich das sehe, bleibt das ganze Projekt vorerst ein Hirngespinst, so wie Schneewittchen und

    Euer Fischers Fritz

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden