(us) Gab es bei der Bürgerversammlung im November noch heftige Kritik am Amt für Ländliche Entwicklung (Main-Post 8. November „Würzburg lässt uns im Stich“) relativierte der aus seinem Amt scheidende örtliche Beauftragte Ernst Müller den Sachverhalt in der Versammlung der Teilnehmergemeinschaft am Freitagabend.
Mit dieser Kritik seien nicht der für Burgsinn zuständige Technische Amtsrat Adolf Rösch oder Raimund Fischer gemeint gewesen, diese hätten gut mit dem Vorstand zusammengearbeitet. Aber sonst habe man sich in Burgsinn vom Amt nicht richtig behandelt gefühlt, erläuterte Müller. Zu Beginn der Versammlung erklärte Fischer, Sachgebietsleiter beim Amt für Ländliche Entwicklung, die Vorgehensweise beim Flurbereinigungsverfahren sowie die Stellung der Teilnehmergemeinschaft und des Vorstandes.
Zu der Versammlung waren von den rund 800 wahlberechtigten Grundstückseigentümern nur 27 erschienen. Dies schlug sich auch auf die Wahlvorschläge nieder, trotz intensiver Bemühungen hatten sich nur zehn Bewerber für die zwölf zu vergebenden Vorstandsposten gefunden.
Auch Müller stand aufgrund seines beruflichen Engagements als Konzernbetriebsrat nicht mehr zur Verfügung. Bei ihm liefen in zwölf Jahren als örtlicher Beauftragter die Fäden zusammen. Auch der Appell von Bernhard Schelbert, weiterzumachen und seine Kenntnisse für einen sauberen Abschluss des Verfahrens einzubringen, konnte Müller nicht umstimmen.
Schließlich wurde beschlossen, den Vorstand inklusive Vertreter auf zehn Personen zu reduzieren. In den Vorstand wurden für die nächsten sechs Jahre Manfred Belz, Karl Stein, Frank Pechmann, Edgar Wirthmann und Ludwig Rützel gewählt. Zu Vertretern wurden Marco Belz, Albert Kieninger, Klaus Knöll, Manfred Kessler und Werner Wolf bestimmt.
Rösch erläuterte den Stand des seit Anfang der 80er Jahre laufenden Flurbereinigungsverfahrens. Von den geplanten 4,3 Millionen wurden bisher 3,6 Millionen Euro ausgegeben. Davon 341 000 Euro für die Erschließung des Dorfes, 2 084 000 für die Erschließung der Landschaft, 853 000 für die Bodenordnung, 254 000 für Landschaftspflege, Gestaltung von Gewässern und den Bodenschutz. Weitere 354 000 Euro wurden für Maßnahmen mit Kostenbeteiligung der Gemeinde erbracht.
Die Arbeiten zur neuen Verteilung im nordwestlichen Verfahrensgebiet seien ausgeführt, erläuterte Rösch. Auch seien die alten Wege beseitigt, neue Erdwege angelegt und Durchlässe verlegt worden. Allerdings gibt es noch ein Nachtragsbauprogramm, das die Asphaltierung verschiedener Wege, die Anlage von Seitengräben und den Ausbau sowie die Befahrbarmachung von Wegen vorsehe.
Eine Prüfung habe erbracht, dass eine Förderung der Vorhaben durch das Amt für Ländliche Entwicklung nicht im vollem Umfang zulässig sei. Trotzdem will das Amt die Grundlage für eine Umsetzung schaffen. Der zeitliche Ablauf sieht vor, dass im Frühjahr 2010 die Prüfung stattfindet, im Sommer die Ausschreibung erfolgt und im Herbst die Landschaftspflege vorgenommen wird. Wenn alles planmäßig umgesetzt werden kann, so Rösch, könne das Flurbereinigungsverfahren Burgsinn 4 im Sommer 2011 abgeschlossen werden. Allerdings könnten eventuelle Widersprüche zu weiteren erheblichen Verzögerungen führen, meinte Rösch.