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UETTINGEN: Fortschritt sorgt für hohe Qualität

UETTINGEN

Fortschritt sorgt für hohe Qualität

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    Riechprobe: Landwirte aus Main-Spessart zusammen mit der ehemaligen bayerischen Milchkönigin Christine Löb aus Reupelsdorf im Kreis Kitzingen (Zweite von rechts). Hansjörg Nußbaum (Hintergrund) informierte darüber, wie gute Silage riechen muss.
    Riechprobe: Landwirte aus Main-Spessart zusammen mit der ehemaligen bayerischen Milchkönigin Christine Löb aus Reupelsdorf im Kreis Kitzingen (Zweite von rechts). Hansjörg Nußbaum (Hintergrund) informierte darüber, wie gute Silage riechen muss. Foto: FOTO Joachim Schwamberger

    Die restlichen fast 60 Prozent genießen ihr Dasein im so genannten Laufstall. Der gewährt ihnen ausreichende Bewegungsmöglichkeit und gilt als tierfreundlicher. Auch der Landwirt profitiert von einer einfacheren Bewirtschaftung.

    Nicht zuletzt deswegen bescheinigte Dr. Gerhard Dorfner von der Landesanstalt für Landwirtschaft in München beim unterfränkischen Milchviehtag in Uettingen (Kreis Würzburg) der Milchviehwirtschaft in Unterfranken eine positive Zukunftsperspektive.

    Schwerpunkte in Unterfranken sind die Rhön und der Kreis Kitzingen. Die Rhön ist fast ausschließlich durch Grünland gekennzeichnet, ergänzte Landwirtschaftsdirektor Matthias Ruhland vom Amt für Landwirtschaft und Forsten (ALF) Karlstadt/Aschaffenburg. Ackerbau sei dort wegen der schwachen Böden kaum rentabel.

    Der Kreis Kitzingen, so Ruhland weiter, weise zwar hervorragendes Ackerland aus, jedoch sei die bäuerliche Struktur hier wegen überdurchschnittlich zahlreicher Betriebe noch sehr ausgeprägt. Deshalb nehme die Milchviehwirtschaft zusätzlich zum Anbau von Feldfrüchten einen breiten Raum ein. Im Kreis Main-Spessart bilde wegen der guten ackerbaulichen Voraussetzungen die Milcherzeugung nicht den Mittelpunkt des landwirtschaftlichen Geschehens.

    In Unterfranken stehen mit rund 35 000 Kühen etwa drei Prozent des bayerischen Milchviehs. Die Milchleistung pro Kuh und Jahr gab Eberhard Heider vom ALF mit 6500 bis 7000 Liter an.

    Dorfner informierte auch über den Stellenwert der gesamt-bayerischen Milchviehwirtschaft. Der Freistaat sei eine der bedeutendsten Milcherzeuger-Regionen Europas. Hier werden 27 Prozent der deutschen Milch von rund 50 Prozent der deutschen Milchbauern erzeugt.

    Mit wachem Interesse verfolgten die Landwirte aus ganz Unterfranken auch die Informationen von Hansjörg Nußbaum von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Aulendorf zur fachgerechten Silagebereitung. Dabei handelt es sich um durch Vergärung konservierte Futterstoffe wie Mais und Gras.

    Durch gutes Silofutter habe der Landwirt enormen Einfluss auf die Qualität der Milch. Qualitäts-Silage bringe höherwertige Milch hervor und sei außerdem für die Kuh bekömmlicher als mangelhaftes Silofutter. Der Grundstein dazu werde allerdings schon auf der Wiese beziehungsweise dem Maisacker gelegt: durch den Schutz der Grünflächen vor Verschmutzung, die Wahl der richtigen Schnitthöhe oder beispielsweise die absolute Sauberhaltung des Mähguts.

    Ein sorgfältiges, luftdichtes Abdecken des gefüllten Silos werde später den Kontakt der Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien (beispielsweise wie in Sauerkraut und Joghurt) mit Sauerstoff verhindern. Entsteht dieser Kontakt trotzdem, rieche die Silage wegen der entstehenden Buttersäure übel nach den so genannten „Käsfüßen“. In der Milch könne man dies zwar nicht schmecken, die Vorteile für den Landwirt lägen aber darin, dass Qualitäts-Silage, gepaart mit sauberem Grünfutter, ihm große Mengen von teurem Kraftfutter erspart. Der Verbraucher komme in den Genuss von hochwertiger Kuhmilch.

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