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MARKTHEIDENFELD: Fränkischer Abend: Schöne Stunden voller Spontaneität

MARKTHEIDENFELD

Fränkischer Abend: Schöne Stunden voller Spontaneität

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    Manfred Wolpert aus Remlingen spielt Mundharmonika und weiß auch, wie man jodelt.
    Manfred Wolpert aus Remlingen spielt Mundharmonika und weiß auch, wie man jodelt. Foto: Foto: M. Harth

    „Fränkisch aufgspielt, g'sunge und gered“ lautete am Samstagabend vermutlich vorerst letztmals das Motto eines musikalischen Fränkischen Abends im Bürgerhaus von Glasofen. Schließlich hofft man im Marktheidenfelder Stadtteil, dass der benachbarte Neubau eines größeren Saals im nächsten Jahr in Angriff genommen werden kann. „Wenn das mal fertig ist, dann würdet ihr da vorne gerade in der Toilette sitzen“, schmunzelte Moderator Heinz Matschiner, der mit Gedichten, Weinsprüchen und Witzen das Programm moderierte.

    Aus Ochsenfurt überraschten dieses Mal die Gäste von den „Dreispitzmusikern“ besonders. Anders als in den Vorjahren waren sie als Sextett auf die kleine Bühne gekommen. Zu den Brüdern Thilo (Akkordeon) und Marco (Klarinette) Weiskopf sowie Astrid Eitschberger (Cello) hatten sich Chiara Giese (Querflöte), Caroline Griebel (Geige) und Belinda Wolf (Klarinette) gesellt.

    Sie spielten unverbrauchte fränkische Volksmusik und waren in der Lage, das eine oder andere Lied des Wirtshaussingens aller Gäste spontan zu begleiten. Dieses ist vor allem das Metier der „Blauen Jungs“ um den Altfelder Volksmusikanten Hermann Wagner sowie die musikalischen Begleiter Werner „King“ Eirich (Akkordeon) und Werner Müller (Gitarre). Begeistert stimmten die Wirtshaussänger ihre Lieder an und bald schon durften sich die Gäste ihre Favoriten auswählen, die dann nach und nach zwischen den Programmpunkten gemeinsam gesungen wurden.

    Natürlich rückte man in spontanen Einlagen auch Volksmusik und unterfränkischen Dialekt immer wieder in den Mittelpunkt. Die Sachgebietsleiterin für Mundart und Brauchtum des unterfränkischen Trachtenverbands, Ursula Kulich, war aus Sennfeld bei Schweinfurt mit ihrem Mann Willi nach Glasofen gekommen. Sie berichtete in einem Gedicht von der Schönheit des Gartenbaulands nahe Schweinfurt. Manfred Wolpert aus Remlingen, sonst ein zuverlässiger Liedbegleiter auf der Mundharmonika, stimmte einen Tanzboden-Jodler aus Oberbayern an.

    Erstmals bei einem Fränkischen Abend war der Gössenheimer Mundartdichter Robert Ammersbach im Bürgerhaus zu Gast. Der Fachmann vom Bau beschrieb unter anderem, warum er beim Ziegeltransport mit einem Aufzugsseil ziemlich ramponiert wurde und nicht nur mit „blous ä paar Schramme“ ins Krankenhaus nach Karlstadt musste. „Des is halt scho ä älteres Gedicht“, spottete der Heimatdichter. „In Karlstadt is ja kei Krankehaus mehr und in Hädefeld nimmer viel!“

    Schließlich wagte sich auch das Ehepaar Anneliese und Rudi Schäfer als Glasf'lder Eigengewächs auf die Bretter, die für die Wirtshaussänger die Welt bedeuten. Das Duo sang zur Begleitung auf dem Akkordeon vom schönen Frankenland und von den Bildern aus der Heimat. So gingen die Stunden dahin und die Gäste amüsierten sich prächtig.

    Mal abwarten, ob das in zwei, drei Jahren auch im neuen Bürgerhaus wieder in so gemütlicher Runde der Fall sein wird. Moderator Heinz Matschiner war davon jedenfalls restlos überzeugt.

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