Günter Wecklein schwenkt das „Glencairn-Glass“ und hält es gegen das Licht. Eine elegante, fruchtige Note stellt er fest, leichte Töne von Vanille und einen Anklang von Rauch. Doch das ist keine Weinprobe. Die bernsteinfarbene Flüssigkeit im Glas ist kein Wein, denn Wecklein brennt Whisky mitten im Frankenland.
Auf die Idee ist der Binsbacher bei einer Reise nach Schottland gekommen, wo er einige Destillerien besuchen und den Whiskybrennern über die Schulter schauen durfte. Am Ende stand für ihn fest: „Was die Schotten können, können wir auch.“ Wieder zuhause, ging es ans Werk.
Günter Wecklein und seine Familie sind keine Anfänger, wenn es um Brände geht. Wie berichtet, machte schon der Senior Alfred 1949 in Binsbach die ersten Getreidebrände, die Tradition wurde vom Sohn übernommen, mittlerweile sind sogar die Enkelkinder mit eingebunden. Heute produziert die Brennerei Wecklein eine Vielfalt von Obstbränden und Geisten, Likören und Cuvées.
Weckleins Whisky wird als Single Malt hergestellt, wobei er verschiedene Malze fertig bezieht. Das Ganze wird geschrotet, mit Hefe versetzt und mit dem speziellen Destillator in einem Durchgang bis zu dreimal gebrannt. So werden die Aromen bestmöglich erhalten. Abgefüllt wird der junge Whisky in neuen getoasteten Fässern aus Eichen- und Kastanienholz. Dieser reift mindestens drei Jahre und erhält dadurch seine besondere rauchige Note. Das Whisky-Destillat ist nach dem Brennen farblos und klar. Die typische Farbe erhält das Getränk durch die Stoffe im getoasteten Eichen- oder Kastanienfass.
Die einzige Whisky-Lounge im Umkreis, zumindest im Altlandkreis Karlstadt, füllt 900 Halbliter-Flaschen in streng limitierter Menge ab, jede mit eigener Nummer versehen. In Erinnerung an den Pionier der Hausbrennerei Alfred und das Gründungsjahr heißt der Whisky A.49.