lohr (kan) Zur Spessartfestwoche hatten die Freien Wähler des Bereiches Lohr alle Mandatsträger der Freien aus dem gesamten Landkreis eingeladen.
Neben der geselligen Unterhaltung beim Festbier wurden auch einige kommunalpolitische Probleme besprochen, heißt es in einer Pressemitteilung der Freien Wähler.
Kreis- und Stadträtin Brigitte Riedmann, Lohr, fragte Landrat Armin Grein, ob der Vorwurf des CSU-Kandidaten "High-Tech-Zug ist dank Landrat Grein am Landkreis vorbeigefahren", so stehen bleiben solle.
Grein dazu: "Man sollte sich besser informieren, bevor man solche Negativschlagzeilen über den Landkreis und seinen Landrat veröffentlicht. Erst informieren, dann kritisieren."
Im Rahmen der High-Tech-Offensive Bayern würden drei Projekte aus dem Landkreis mit einem Gesamtvolumen von über 1,3 Millionen Mark gefördert, erläuterte Grein. Den größten Anteil, nämlich 571 000 Mark, erhielte das virtuelle Gründerzentrum des Landkreises, die Gründerservicenetz Main-Spessart GmbH. Damit sei ein variabler Standort für die High-Tech-Existenzgründung in Main-Spessart geschaffen. "Die wesentlich niedrigeren Fixkosten, und die flexiblere Anpassung an die Gründerbedürfnisse bringen gegenüber den in anderen Landkreisen für teures Geld erbauten Technologiezentren große Vorteile", sagte Armin Grein.
Mit weiteren 444 800 Mark werde die Spessart Glas GmbH in Lohr gefördert. Das Unternehmen entwickelt eine innovative Beschichtung für Glas-Behältnisse.
Die Okalux GmbH in Marktheidenfeld-Altfeld erforscht eine neuartige thermooptisch-variable Innenverglasung, die sich selbständig an die Umgebung anpasst. Dieses Projekt wird mit weiteren 290 000 Mark gefördert. "Ich bin zuversichtlich, dass wir diese positive Entwicklung weiter ausbauen können", sagte Armin Grein.
Zweiter Bürgermeister und Kreisrat Horst Siegler, Lohr, wollte wissen, ob im Kreis weniger Existenzgründungen erkennbar seien als sonst.
Grein: "Der Trend zu mehr Existenzgründungen im Raum Mainfranken ist unverkennbar. Wurden im Jahr 1999 laut IHK-Gründeratlas Mainfranken noch 937 Gründungen verzeichnet, stieg diese Zahl nur ein Jahr später um 60 Prozent auf 1503. Hier belegt der Landkreis Main-Spessart mit 1092 Gründungen den hervorragenden dritten Platz hinter Stadt und Landkreis Würzburg, die über zahlreiche Hochschul-Spin-Offs verfügen."
Die Gesamtförderung durch öffentliche Kredite in Mainfranken beträgt nach Aussage des Landrats 44,7 Millionen Mark. Davon erhielt der Landkreis Main-Spessart mit 6,97 Millionen Mark den zweitgrößten Förderanteil. "Geringfügig besser wurde nur der Landkreis Bad Kissingen bedacht."
Der stellvertretende Landrat, Urspringens Bürgermeister Heinz Nätscher, meinte: "Es ist ein dicker Hammer, wenn ein Landratskandidat aufgrund seiner mangelnden Information solche ungerechtfertigte Kritik am amtierenden Landrat veröffentlicht."
Fraktionsvorsitzende Liane Hudalla, Marktheidenfeld, milderte ab: "Eigentlich hat man mit diesen Vorwürfen unsere innovativen Unternehmen angegriffen und nicht den Landrat."