Bis Anfang September lockt besondere Vielfalt zum Besuch einer Gemeinschaftsausstellung von Künstlern aus dem Raum Augsburg/München im städtischen Kulturzentrum Franck-Haus. Die Präsentation vereint traditionell geschaffene Werke mit Arbeiten in neuartigen, experimentellen Techniken.
Monika Gebhardt (Augsburg), Doris Leuschner (München), Silvia Schweizer (Friedberg) sowie das Augsburger Ehepaar Franziska Haas-Straßer und Werner Straßer zeigen in der Sommerausstellung zur Laurenzi-Messe Bilder und Objekte aus Klebeband, gegenständliche Plastik, Skulpturen und Bilder aus ungewöhnlichen Materialien, Malerei und Fotografie. Herausgekommen ist dabei ein außergewöhnlich buntes Kaleidoskop zeitgenössischen Kunstschaffens.
Man mag es den fünf von weit her angereisten Künstlern verzeihen, dass sie mit 114 präsentierten Werken eine neue Rekordmarke auf den drei Ebenen des Ausstellungsbereichs anvisierten. Sie laufen damit jedoch Gefahr, den einzelnen Werken ihre Wirkung zu nehmen und die Aufnahmefähigkeit der Betrachter über Gebühr zu strapazieren. Weniger wäre da sicher mehr gewesen.
Dennoch ist in den Räumen das Bemühen spürbar, die einzelnen Werkgruppen attraktiv, ungewöhnlich und in kontrastreicher Spannung zueinander zu zeigen. Lediglich die Fotografien von Werner Straßer drohen dabei im Gesamtbild ein wenig in den Hintergrund zu rücken.
Sicher ein Publikumsmagnet
Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder zeigte sich bei der Begrüßung der fünf Künstler im Franck-Haus vom überraschenden, kreativen Spektrum der Präsentation begeistert. Sie war überzeugt, dass sich die Ausstellung in den nächsten Wochen neben dem Projekt „Als Vermählte grüßen…“ des Historischen Vereins im Vorderhaus zum Publikumsmagneten entwickeln werde.
Monika Gebhardt führte in das Schaffen der fünf Künstler ein, die sehr unterschiedliche Entwicklungswege gegangen seien, aber allesamt auf eine umfangreiche Ausstellungstätigkeit zurückblicken können.
Die Farbigkeit der Malerei von Franziska Haas-Straßer bringe mit schwungvollem Strich Herz und Seele zum Ausdruck. Die Künstlerin, die vor fünf Jahren mit schon einmal Malerei von Menschen und Architektur im Franck-Haus zeigte, befasst sich diesmal mit Landschaft und Blumen.
Werner Straßers Arbeiten zeichneten sich durch den besonderen Blick des Fotografen aus. Er fange großartige Momente ein, stellte Gebhardt fest und sehe die Dinge eben einfach anders als der normale Betrachter.
Doris Leuschner schaffe aus Bambus, Wachs oder Kupferdraht, die sie häufig mit anderen Objekten in Verbindung setze, ungewöhnlich Plastiken. Die leidenschaftliche Taucherin orientiere sich an organischen Wesen. Der Betrachter tauche fast schon in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt ein, meinte die Laudatorin.
Silvia Schweizers Medium ist der Ton. In ihren gegenständlichen, keramischen Plastiken manifestiert sich nach Auffassung Gebhardts eine Idee, die zunächst im Kopf der Künstlerin entstehe. Nach und nach konkretisiere sich die Form im Schaffensprozess und ein unverwechselbares Kunstwerk entstehe.
Verfremdete Alltagsgegenstände
Abschließend wandte sich Monika Gebhardt ihren eigenen Bildern und Objekten zu, die sie in erster Linie mit einfachem Abdeck-Klebeband erarbeitet. So entstehen aus Elementen wie Klebeband-Röllchen und gefalteten Schnipseln überraschende Material-Kästen, verfremdete Alltagsgegenstände und ganz ungewöhnliche plastische Werke.
Die Gemeinschaftsausstellung ist bis 3. September im städtischen Kulturzentrum Franck-Haus Marktheidenfeld von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Infos im Internet: www.marktheidenfeld.de.