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Für und Wider: Verbot von Killerspielen

Gemünden

Für und Wider: Verbot von Killerspielen

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    GEMÜNDEN (MP) Im Deutschunterricht hat sich die Klasse 8c der Hauptschule Gemünden mit Lehrer Matthias König Gedanken über Amokläufe gemacht, die kürzlich die Öffentlichkeit erschütterten. Schon Minderjährige haben oft Zugang zu brutalen PC-Spielen, obwohl laut Gesetz Altersbeschränkungen gelten. Diese Gewalt verherrlichenden Spiele und die so genannten "Killerspiele", die eigentlich nur Erwachsene spielen dürfen, sollen dafür verantwortlich sein, dass junge Menschen Amokläufe planen und durchführen. Schüler der 8c, die am Medienprojekt "Klasse!" der MAIN-POST teilnehmen, sprachen sich in Kommentaren für oder gegen ein Verbot solcher Spiele aus.

    Corinna Pachner (14 Jahre): "Ich empfinde es nicht als sehr sinnvoll, dieses Verbot einzuführen. Viele Jugendliche spielen diese Spiele, um ihren Spaß zu haben, ohne einen ernsthaften Hintergedanken. Wie man sieht, gibt es aber auch Ausnahmen. Doch wer an solche Spiele herankommen will, der kann das, obwohl es Altersbeschränkungen gibt. Außerdem sieht man reale Gewalt auch im Fernsehen oder in Filmen. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Anschläge und Amokläufe könnte also vielleicht nur vermindert, aber nie völlig ausgeschlossen werden."

    Natascha Walk (13), Gerda Sadzeviciute (14), Franziska Heidrich (13): "Manche jungen Menschen können Spiel nicht mehr von Realität trennen. Die Abschaffung der Spiele wäre wohl sinnvoll. Wir sind der Meinung, dass sie grundsätzlich verboten werden sollten, vor allem zum Schutz der Jugendlichen. Wenn aber Gewaltspiele der Anlass zum Amoklauf sein sollten, müsste man auch viele Fernsehsendungen zu frühen Sendezeiten verbieten, in denen reale Gewalt täglich für jedermann zu sehen ist."

    Nabi Güres (16): "Ich bin dafür, dass Gewaltspiele verboten werden. Es führt zur Sucht, wenn man das Spiel jeden Tag spielt. Je länger man die gewalttätigen Spiele spielt, umso mehr denkt man, dass es in Wirklichkeit passiert. Deswegen gab es schon in den letzten Jahren einige junge Leute, die Amok gelaufen sind. Deshalb würde ich Gewaltspiele nicht auf den Markt bringen, obwohl die Industrie damit viel Geld verdient."

    Kevin Interwies (14), Jan Betz (14): "Bei Killer-Spielen handelt es sich nicht um die reale Welt. Jeder ,normale' Mensch kennt den Unterschied. Aggressive Menschen sind auch ohne Killerspiele aggressiv. Wir sind deshalb nicht dafür, dass Killerspiele verboten werden. Man sollte nicht so leicht an Waffen kommen."

    Kristina Grisin (14): "Ich bin nicht dafür, dass solche Computer-Killerspiele verboten werden, denn meiner Meinung nach sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er so etwas spielen möchte oder nicht. Es ist ja nicht so, dass jeder, der solche Killerspiele spielt, gleich ein Amokläufer wird."

    Julian Karg (14): Ich habe zwar nichts gegen Killerspiele, aber ich finde sie nicht gut, denn manche Jugendliche nehmen sie für bare Münze und wollen es in irgendeiner Art und Weise nachspielen. Dabei kommt es zum Beispiel zu Drohungen im Internet oder Amokläufen. Deshalb stelle ich mir die Frage, was in den Leuten vorgeht."

    Vanessa Hegel und Rebecca Lutz (14): "Wir finden, dass Killerspiele verboten werden sollen. Durch diese Spiele kommen bestimmte Menschen in Versuchung, Amokläufe auszuführen und Menschen umzubringen. Aber viel nutzen würde es wahrscheinlich auch nicht, denn man kommt immer an diese Spiele heran."

    Andreas Karg (14): "Ich spiele manchmal auch solche Spiele, aber meine Eltern schauen darauf, dass ich es nicht zu lange mache. Eltern sollten ohnehin bei ihren Kindern diesbezüglich mehr darauf achten."

    Peter Nickel (14): "Ich finde nicht, dass man brutale PC-Spiele verbieten soll. Ich spiele sie zur Unterhaltung und nicht, um in der Wirklichkeit herumzuschießen. Um Amokläufe zu verhindern, müsste man auch bestimmte Filme im Fernsehen verbieten, in denen Menschen oft auf brutalste Weise aufeinander losgehen."

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