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KARLSTADT: Furnierwerk Kohl: Besuch aus dem fernen Subkontinent

KARLSTADT

Furnierwerk Kohl: Besuch aus dem fernen Subkontinent

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    Daraus werden Furnierplatten: Friedrich Kohl erklärt den indischen Architekten anhand von Nussfurnierplatten die Arbeit der Karlstadter Firma.
    Daraus werden Furnierplatten: Friedrich Kohl erklärt den indischen Architekten anhand von Nussfurnierplatten die Arbeit der Karlstadter Firma. Foto: Foto: Lara Meissner

    Internationaler Besuch ist keine Seltenheit beim Furnierwerk Fritz Kohl in Karlstadt. Erst kürzlich machte der Betrieb von sich reden, als dort die Spessarteiche aus Burgsinn zu Furnier für die Apple-Stores in aller Welt verarbeitet wurde. Jetzt waren 60 indische Architekten zu Gast, um den Betrieb zu besichtigen. Sie folgten der Einladung des großen indischen Furniersperrholzherstellers Sarda Plywood Industries.

    In Indien ist es gang und gäbe, dass der Kunde direkt mit dem Architekten zum Holzhändler geht und dort die passende Materialen für sein Bauwerk aussucht. Deshalb ist es der Firma Sarda auch so wichtig, eine gute Basis mit den Architekten zu haben – Deutschlandreise inklusive. Die Geschäftsbeziehung zwischen Sarda und dem Furnierwerk Kohl ist schon 20 Jahre alt. Seitdem kauft der indische Industriebetrieb, einer der führenden in Sachen Furnierausbau auf dem Subkontinent, einen Großteil seiner Materialen in Karlstadt. Die indische Firma presst das sechs Millimeter dünne Holz auf Sperrholzplatten und verkauft sie dann weiter.

    Das Karlstadter Furnier kann dann ebenso im kleinen Einfamilienhaus auf dem Land landen wie im Luxus-Wolkenkratzer-Hotel in Mumbai oder Dehli. „In Indien gibt es kaum Serienfertigungen und Möbelkaufhäuser wie bei uns“, erklärt Geschäftsführer Friedrich Kohl jun. Wer dort ein bisschen Geld zusammen hat, lässt sich etwas schreinern.

    Die aus Indien nachgefragte Qualität und damit das Preisniveau liegen weit unter dem, was etwa Amerikaner bereit sind, für – hochwertigeres – Furnier zu zahlen. „Man könnte jetzt meinen, dass das daran liegt, dass Indien ein ärmeres Land ist“, sagt Kohl. „Stimmt aber so nicht.“ Der Endverbraucher zahlt in Indien ähnlich viel wie in Amerika – allerdings geht das Holz dort durch viel mehr Zwischenhändler-Hände, bis es beim Kunden ankommt. Und jeder der Händler möchte seinen Teil am Material verdienen. „Am Ende zahlen beide ungefähr gleich viel – nur der Amerikaner hat das bessere Furnier.“

    Besonders nachgefragt von indischen Kunden wird das Holz der Ziricote. Es kommt aus Mexico, erklärt Friedrich Kohl. Groteskerweise hat es sogar mehr Absatz als die Hölzer, die ursprünglich aus Indien kommen: Palisander und Laurel. Die bietet die Firma Kohl übrigens auch an – allerdings messert sie das Furnier nicht selbst, sondern kauft die bereits geschnittenen Furniere, um sie weiterzuverarbeiten. „Indien möchte das erste Geld im eigenen Land behalten“, erklärt Friedrich Kohl.

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