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GEMÜNDEN: Fußballfieber im Altenheim

GEMÜNDEN

Fußballfieber im Altenheim

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    Freuen sich gemeinsam auf die Spiele der deutschen Mannschaft bei der WM in Brasilien: (von links) Ramona Höfling, Josef Adler, Edith Sachs, Gerhard Hirsch und Walter Hofmann vor der Litfaßsäule, auf der die hauseigenen Public-Viewing-Veranstaltungen angekündigt werden.
    Freuen sich gemeinsam auf die Spiele der deutschen Mannschaft bei der WM in Brasilien: (von links) Ramona Höfling, Josef Adler, Edith Sachs, Gerhard Hirsch und Walter Hofmann vor der Litfaßsäule, auf der die hauseigenen Public-Viewing-Veranstaltungen angekündigt werden. Foto: Foto: H. Hausmann

    Wenn am heutigen Montagabend bei der Fußball-Weltmeisterschaft die deutsche Nationalmannschaft gegen die aus Portugal antritt, werden auch im Gemündener Kreisseniorenzentrum viele Daumen für unsere Kicker gedrückt. Zum ersten Mal sind hier Bewohner und Personal zum großen Public Viewing eingeladen.

    „Wir schauen gemeinsam das Spiel“, ist auf einem großen Plakat an der Litfaßsäule zwischen dem Gang zum Speisesaal und dem Freigelände im Kreisseniorenzentrum zu lesen. Umrahmt ist es von einer Reihe schwarz-rot-goldener Fahnen. Zum „hauseigenen Fußballstadion“ umfunktioniert wird der Zwischentrakt im Wohnbereich Brombeer, ist auf einem weiteren Plakat zu lesen. Ab 17.45 Uhr versuchen 44 Fußballerbeine den Ball ins gegnerische Tor zu transportieren – vor den Augen der Senioren im Kreisseniorenzentrum.

    Zu verdanken haben die Heimbewohner die bunt gestaltete Litfaßsäule Heimleiterin Edith Sachs, der angehenden Altenpflegerin Ramona Höfling sowie drei rüstigen Mitbewohnern. „Die Heimleitung war aufgefordert bei der Altenpflegeschule drei Arbeitsvorschläge einzureichen“, berichtet Edith Sachs. Es sollten Vorschläge für die praktische Prüfung im Fach „Lebenszeit und Lebensraum gestalten“ von Ramona Höfling zum Ende ihrer dreijährigen Ausbildung zur Altenpflegerin sein.

    Alles nicht so einfach

    Was so einfach aussieht und sich schön in die Ausstattung des Seniorenzentrums einfügt, hat mehr Arbeit gemacht, als die Betrachter vermuten. „Aus den eingereichten Vorschlägen hat die Schule einen ausgewählt“, so Edith Sachs. Prüfling Ramona Höfling blieben nur wenige Stunden Zeit für die Umsetzung. Gut die halbe Nacht hat sie am PC gesessen und Entwürfe erarbeitet. Zusätzlich gefordert war die Erstellung eines genauen Zeitplans.

    Das Erstellen selbst hat dann nur noch eine gute halbe Stunde gedauert – dank der Hilfe der Heimbewohner Josef Adler (90 Jahre), Walter Hofmann (85) und Gerhard Hirsch (78). Die handwerklich geschickten Helfer legten sich mächtig ins Zeug. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Richtig Fußball hat früher keiner der drei fleißigen Männer gespielt. „Nur als Jugendlicher so ein bisschen“, so Josef Adler. Der ehemalige Lokomotivführer aus Gemünden hat sich lieber den gefiederten Freunden gewidmet, Vögel gezüchtet, sie zu Ausstellungen in ganz Europa begleitet, Ausstellungen organisiert und die Vogelvoliere am Bahnhof in Gemünden betreut.

    „Bei uns daheim gab's keinen Fußball, dafür aber Skifahren“, berichtet der gebürtige Oberbayer Gerhard Hirsch. Die Spiele der deutschen Fußballer werden sie aber allesamt mit ihren Mitbewohnern auf der großen Leinwand mitverfolgen.

    „Bisher haben sich schon viele Bewohner gemeldet, die das Spiel am heutigen Montag sehen wollen“, so Sachs. Auch viele ältere Damen sind dabei – das wollte die Heimleitung auch erreichen. „Das ist eine gute Möglichkeit, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.“ Erste Erfahrungen mit Public Viewing hat das Kreisseniorenzentrum bereits bei der vergangenen Fußball-Europameisterschaft gemacht. „Da wurden vereinzelt Spiele gemeinsam angeschaut.“

    Gelohnt hat sich die Arbeit mit der Litfaßsäule auch für Ramona Höfling in Form einer guten Abschlussnote beim Examen. Sie wird ihre Fachausbildung am 31. August erfolgreich beenden und anschließend von ihrem Ausbildungsbetrieb, dem Kreisseniorenzentrum, auch übernommen. „Der Vertrag ist schon unterschrieben“, freut sich die Langenprozeltenerin.

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