Eine wahre Mammutaufgabe hat Claudia Möhres aus München für den Eußenheimer Ortsteil Hundsbach bewerkstelligt. In jahrelanger, mühsamer Kleinarbeit hat sie ein "Hundsbacher Familienalbum" zusammengestellt, in dem akribisch erfasst ist, wer wann in welchem Haus lebt oder gelebt hat. Außerdem sind in ihrem Buch Genogramme (Stammbäume) aller ab 1800 in Hundsbach lebenden Familien zu finden. Sie selbst sieht das Werk als Gemeinschaftsprojekt der Hundsbacher.
Möhres lebt zwar mit ihrer Familie in München, doch hat sie ihre Wurzeln im Bachgrund, denn ihr Vater stammt aus Hundsbach und sie war als Kind oft hier zu Besuch. Weil sie sich schon immer für die Ahnenforschung interessierte, wollte sie wissen, wer in welchem Haus gewohnt hat, wie diese Leute ausgesehen haben und wie sie gelebt haben.
Von Haus zu Haus gegangen
So kam sie auch mit dem mittlerweile verstorbenen Robert Emmert in Kontakt, durch dessen Familie sie erste Listen mit Familiennamen und den dazugehörigen Hausnummern bekam. Ab November 2016 ging sie dann selbst von Haus zu Haus, wo die Bewohner für sie ihre Fotoalben geöffnet und in Schachteln nach alten Bildern gesucht haben. Diese Erkenntnisse hat sie textlich und bildlich in ihrem Familienalbum zusammengefasst.

Zusätzlich hat sie zu allen ab 1800 in Hundsbach lebenden Familien Stammbäume erstellt und mithilfe computergestützer Programme grafisch dargestellt. Hierzu konnte sie auch auf die Angaben von Hermann Schierlings Sterbebildersammlung (ab 1900) zurückgreifen.
Weitere Informationen erhielt Möhres aus den Pfarrmatrikeln im Diözesanarchiv von Würzburg. Für jedes Haus mit der früheren Nummer 1 bis 57 stehen jetzt Daten für Geburten, Heiraten und Todesfällen zur Verfügung. Auch Querverweise zu anderen Häusern und Familien sind hier zu finden.
Verwandtschaftliche Beziehungen
Problematisch wurde es natürlich bei Familien, die öfter umgezogen sind. Dann tauchen die Genogramme auch mal an verschiedenen Stellen auf. Durch die Querverweise wird aber auch eindrucksvoll auf die vielen verwandtschaftlichen Verbindungen im Dorf hingewiesen, denn Möhres bemühte sich zu vermerken, aus welchem Haus jemand eingeheiratet hat oder wohin eine Person umgezogen ist.
Das "Hundsbacher Familienalbum" wurde beim Straßenfest mit dem Motto "Unser Dorf, unser Leben" vorgestellt und auch erstmals verkauft. Künftige Verkaufsstellen sind die Hundsbacher Tankstelle und das Gemeindebüro in Eußenheim. Der Preis beträgt 45 Euro.
Während des Straßenfestes konnten die Besucher auch historische Gebäude wie die alte Dorfschule, das Gasthaus Linde, die Anwesen "Josefa" (Erna und Reinhold Olbort), "Hanskilchs" (Bernd Brandt) und auch das Dorfarchiv besucht werden. Auch die ehemalige Bäckerei hatte als Verkaufsstelle für den Festtag geöffnet.