Buchs wird immer populärer. Immer grün und für jeden Standort ist die Pflanze ein beliebter Strukturbildner für Hecken, Einfassungen und Formgehölze zugleich. Immer häufiger und zahlreicher wird der Buchsbaum in den Gärten verwendet. Gerade deshalb können sich die typischen Schädlinge dieses Gehölzes verbreiten. Brigitte Goss von der Bayerischen Gartenakademie informiert über Schadbilder:
„Ein typischer Schädling im vergangenen Mai war der Buchsbaumblattfloh (Psylla buxi). Charakteristische Merkmale für seine Saugtätigkeit sind die löffelförmig nach oben gebogenen jungen Blätter. In den kohlkopfförmigen Trieben findet man häufig kleine „Wattebäuschchen“. Unter diesem Wachsmantel leben die Larven geschützt vor ungünstiger Witterung und Feinden. Die erwachsenen Tiere sind sehr beweglich und verschwinden, sobald die Zweige des Buchsbaumes bewegt werden. Im Spätsommer legt der Blattfloh seine Eier auf die Buchspflanze. Die erwachsenen Tiere sterben im Herbst ab. Nur die Larven überstehen den Winter in ihrem Wachsmantel.
Bei starkem Befall kann im Frühjahr eine Austriebsspritzung mit einem zugelassenen mineralöl- oder rapsölhaltigen Pflanzenschutzmittel erfolgen. Ein geringer Befall kann vor allem bei Heckenerziehung durch den Rückschnitt der Triebspitzen reguliert werden.
In trocken-warmen Gegenden, in Stadtgebieten, aber auch an Buchs im Kübel ist die Buchsbaumspinnmilbe (Eurytetranychus buxi) keine Seltenheit. Die kleinen Schädlinge sind mit ihren 0,5 Millimeter Körperlänge so klein, dass sie erst durch einen starken Befall und massive Saugtätigkeit offensichtlich werden. Die Buchsbaummilbe erzeugt im Gegensatz zu den meisten anderen Spinnmilbenarten kaum Gespinste. Großblättrige Buchsarten werden stärker befallen als kleinblättrige. Die Spinnmilben können mit mineralöl- oder rapsölhaltigen Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Eine Behandlung im Frühjahr reduziert die Wintereier, die an den Trieben abgelegt sind.
Aus dem Südwesten Deutschlands wird von einem neuen Schädling an Buchs berichtet. Der Buchsbaumzünsler (Diaphania perspectalis) ist ein Schmetterling, der seine Eier ausschließlich auf Buchspflanzen ablegt. Der vermutlich aus Asien stammende Schädling überwintert als Raupe in einem dichten Gespinst im Innern der Pflanze.
Die Raupen werden bis zu fünf Zentimeter lang und können einen Buchs vollkommen kahlfressen. Die so geschädigten Buchspflanzen erholen sich nur sehr langsam oder gehen komplett ein. Die Erfahrung zeigt, dass es in Zukunft wohl nicht bei einem lokalen Auftreten bleiben wird. Dieser Schädling kann mit einem zugelassenen Neempräparat bekämpft werden, wenn die Raupen in voller Fraßtätigkeit sind. Bei geringem Befall kann man die Raupen einfach mechanisch entfernen.“
Noch Fragen? Die Gartenakademie im Internet: www.lwg.bayern.de/internet/stmlf/behoerden/lwg/gartenakademie/12090