Der Kulturverein Schloss Homburg möchte mit Hilfe einer geophysikalischen Untersuchung, die auch tiefere Erdschichten kontrolliert, die "wüste Siedlung Mutterhausen" im Süden von Homburg in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege weiter erforschen und herausfinden, wie es dort vor einigen hundert Jahren in der Natur wirklich ausgesehen hat. Konkret geht es um ein fast vier Hektar großes Areal, das von einer Fachfirma mit Hilfe einer "Magnetometerprospektion" unter die Lupe genommen wird. Der Kulturverein schätzt, dass sich der Kostenaufwand zwischen 6000 Euro und 7000 Euro bewegen wird. Er erhofft sich eine Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.
In seiner jüngsten Sitzung hat auch der Gemeinderat eine Finanzhilfe in Höhe von 1000 Euro zugesagt. Allerdings muss das Geld auch im neuen Haushalt bereitgestellt werden. Vom Landesamt für Denkmalpflege erhofft man sich eine Fördersumme von 2850 Euro. Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock begrüßte vor allem eine Förderung aus kulturhistorischer Sicht. Der Markt Triefenstein gewinne mit dem Projekt des Kulturvereins vor allem Kenntnisse über die Siedlungsstrukturen des Frühmittelalters in seiner östlichen Grenzregion zwischen Homburg und Bettingen. CSU-Gemeinderätin Stefanie Engelhardt schlug vor, dem Kulturverein mit Gerätschaften des Bauhofes und mit "Man-Power" anstatt mit Geld unter die Arme zu greifen. Das werde schwierig, entgegnete die Bürgermeisterin, weil Triefenstein weder die notwendigen Geräte noch das Fachpersonal besäße.
Mobiler Verkaufsladen
CSU-Gemeinderätin Stefanie Engelhardt berichtete von einer Beobachtung in der Trennfelder Hauptstraße habe. Dort habe in unmittelbarer Nähe von zwei Geschäften (Metzgerei und Brötchenverkauf) ein mobiler Verkaufsladen Backwaren angeboten. Man könne zwar mit dem fahrenden Anbieter reden und ihn eventuell bitten, seine "Haltestelle" zu verlegen. Wenn dieser jedoch eine gewerbliche Erlaubnis für den mobilen Verkauf besitze, habe die Kommune keine Handhabe, um irgendwelche Verbote auszusprechen, antwortete Bürgermeisterin Deckenbrock.
Sie wolle auch künftig an ihren digitalen Vorbereitungen der Gemeinderatssitzung festhalten, machte die Bürgermeisterin deutlich, als sowohl CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfang Virnekäs und seine Fraktionskollegin Engelhardt eine mögliche Änderung im Vorfeld der Sitzungen ins Spiel brachten. Aktuell übermittelt Triefensteins Rathauschefin den Fraktionsvorsitzenden einige Wochen vorher die Sitzungsthemen und die notwendigen Unterlagen mit der Bitte, die Fraktionsmitglieder zu informieren. Sie selbst investiere viel Zeit, um dem Gemeinderat in der Sitzung möglichst kompakte Informationen vorzulegen.
Im Moment laufe doch alles gut, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Karin Öhm (Aus vier mach Wir). Auch ihre Fraktionskollegin Claudia Holzmann äußerte sich in ähnlichem Sinne. CSU-Fraktionssprecher Wolfgang Virnekäs beklagte sich, dass die Zeit oft nicht ausreiche, um seine Fraktionsmitglieder um die Stellungnahme zu bitten, damit er diese dann als kompakte Meinungsäußerung an das Rathaus schicken könne.
Birgit Tschöp Standesbeamtin
Mit allen 17 Stimmen bestellte der Gemeinderat die neue Geschäftsleiterin Birgit Tschöp als Nachfolgerin des erhemaligen Geschäftsleiter Florian Hoh zur Standesbeamtin des Marktes Triefenstein. Sie war bereits bei der Verwaltungsgemeinschaft Stadtprozelten als Standesbeamtin für den Standesamtsbezirk Südspessart/Stadtprozelten tätig gewesen.
In nichtöffentlicher Sitzung hat der Gemeinderat die Firma Zöller-Bau aus Lengfurt mit Asphaltarbeiten auf dem Burkardusplatz in Homburg zum Preis von 17 199 Euro beauftragt. Die Firma Hofmann und Stephan aus Rothenfels war mit 15 295 Euro der günstigste Anbieter für die Restaurierung des Friedhofskreuzes und des Bildhäuschens am Boxbergweg in Rettersheim.
Das gemeindliche Einvernehmen erteilte der Gemeinderat einem Bürger am Rössleinsweg 2 in Rettersheim für die Überdachung eines Carports. Ohne Gegenstimmen passierte ein Bauantrag für die Errichtung eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung und Garage und Carport in der Remlinger Straße 21 in Homburg das Gremium.
Das gemeindliche Einvernehmen wurde einem Bürger erteilt, der in der Markheidenfelder Straße 5 in Lengfurt ein Wohnhaus anbauen und einen Carport errichten möchte. Abgesegnet wurde im weiteren Verlauf der Sitzung ein Garagen- und Carport-Neubau in der Bernhard-Fries-Straße 9 in Lengfurt.
Nutzungsänderungen gebilligt
Nutzungsänderungen, die in die Zuständigkeit der Kommune fallen, segnete der Gemeinderat für das ehemalige Gasthaus "Zur Krone" in der Maintalstraße 12 in Homburg ab. Dort soll der ehemalige Trainingsraum und frühere Sitzungssaal des Carnevalvereins in ein Film- und Tonstudio und der ehemalige Bäckereiladen im Erdgeschoss in einen Behandlungs- und Besprechungsraum für eine "Gesundheitsbegleiterin" umgewandelt werden. Nähere Angaben, was in dem Film- und Tonstudio geplant ist und welche konkrete Nutzung für den Besprechungs- und Behandlungsraum geplant ist, wurde dem Gemeinderat nicht mitgeteilt.