Die Tage der Wohnmobilstellplätze hinter dem Schwimmbad in Zellingen sind gezählt. Der Gemeinderat beschloss, dass sie aufgegeben werden, sobald die geplante Erweiterung des Campingplatzes, zu der auch Stellplätze für Wohnmobile gehören, abgeschlossen ist.
Die vom Markt Zellingen ausgewiesenen kommunalen Stellplätze liegen südlich des hinteren Schwimmbad-Eingang. Für drei Euro pauschal erhalten Wohnmobilisten dort Strom und Wasser während der Freibadsaison. Betreut wird das vom Schwimmbadteam. Nicht enthalten ist die Entsorgung von Abfällen und Fäkalien, dafür wird die Infrastruktur des Campingplatzes benötigt. Früher konnten Fäkalientanks auch auf der Verbandskläranlage in Retzbach entleert werden, diese Möglichkeit gibt es aber nicht mehr.
Für den rund 300 Meter von den derzeitigen Stellplätzen entfernten Campingplatz hat die Gemeinde einen neuen Betreiber gefunden. Mit der geplanten Erweiterung, auch im Wohnmobilplätze, wäre eine Konkurrenzsituation auf engsten Raum entstanden. Deshalb sollen die die kommunalen Stellplätze ab 2022 nicht mehr unterhalten werden. Bürgermeister Stefan Wohlfart schickte der Diskussion voraus, Wohnmobilisten dürften sich für eine Nacht grundsätzlich auf jeden Parkplatz stellen. Die derzeitige Regelung ziehe auch Arbeit für das Schwimmbadteam nach sich. So gebe es öfter Diskussionen, ob in der Pauschalgebühr Duschen im Bad enthalten ist.
Der neue Betreiber des Campingplatzes habe vorher von den kommunalen Stellplätzen gewusst, stellte Gemeinderat Jürgen Keller fest und sprach sich für deren Erhalt aus. Er habe oft Wohnmobilreisende gesehen, die durch Zellingen gingen und in den Lokalen einkehrten. Michael Heßdörfer wusste zu berichten, dass die Plätze am Schwimmbad rege genutzt würden und oft voll belegt seien. Bürgermeister Wohlfahrt gab zu bedenken, dass die Erweiterung des Campingplatzes noch nicht erfolgt ist.
Am Schluss standen drei Beschlussvorschläge im Raum. Schon der erste, dass die Wohnmobilstellplätze am Schwimmbad ab dem Jahr nach Fertigstellung der Campingplatzerweiterung aufgegeben werden, fand mit neun zu vier Stimmen eine Mehrheit.
Kläranlage Duttenbrunn: Wie weiter verfahren?
Nachträglich genehmigt wurde vom Gemeinderat eine Rechnung über Honorarleistungen des Ingenieurbüros Jung aus Kleinostheim über 26 300 Euro für die wasserrechtliche Erlaubnis der Kläranlage Duttenbrunn. Wie der Bürgermeister erklärte, geht es dabei um Varianten einer Sanierung oder einen Anschluss an die Kläranlage in Billingshausen. Die Unterlagen seien schon vor zwei Monaten beim Landrats- und beim Wasserwirtschaftsamt eingereicht worden, bisher sei aber nicht einmal eine Eingangsbestätigung erfolgt. Aus wirtschaftlicher Sicht seien alle Varianten problematisch, weil mindestens drei Millionen Euro Kosten für den Ortsteil mit 300 Einwohnern im Raum stünden. Deshalb strebe er eine Ausnahmeregelung für eine Ertüchtigung der Anlage an, was günstiger sei.
Bei den Anfragen bat Gemeinderat Michael Zull, die Wegweiser-Schilder nahe der Ausfahrt der Retzstadter Straße auf die Kreisstraße bei der Wallfahrtskappelle in Retzbach zur versetzen. Sie behinderten die Sicht auf den Querverkehr. Der Bürgermeister sagte das zu. Außerdem gab er bekannt, dass die Trinkwasserversorgung Würzburg das Fischereirecht für den Gespringsbach neu vergab.
Auftragsvergaben für Rathaussanierung
Der Gemeinderat tagte diesmal im Feuerwehrhaus, weil der Sitzungssaal im Rathaus aufgrund der laufenden Sanierung nicht nutzbar ist. Im nichtöffentlichen Teil vergab er dafür mehrere Aufträge nach Ausschreibungen. Die Außenputz-, Maler- und Wärmedämm-Verbundsystem-Arbeiten gingen für rund 43 000 Euro an die Firma Gessner aus Nüdlingen, die Bodenbeläge für 32 000 Euro an die Firma Kotzmann aus Dettelbach, die Fliesenarbeiten für 23 000 Euro an den CNT Fliesenfachbetrieb aus Röthlein, die Schlosserarbeiten mit Fluchttreppen für 38 000 Euro an die Firma Flammersberger aus Veitshöchheim und die Estricharbeiten für 7000 Euro an die Firma Rüttger Fußbodenbau aus Iphofen. Letzteres betrifft nur eine kleine Teilfläche mit klassischem Zementestrich, überwiegend wird ein Trockenestrich eingebaut.