Die Sitzung des Marktgemeinderats Kreuzwertheim in der Dreschhalle wurde von Günter Kohrmann, stellvertretender Bürgermeister, geleitet. Großes Lob hatte er für den langjährigen Einsatz von vier Feuerwehrkameraden der Feuerwehr Kreuzwertheim. Er hob die Bedeutung dieses besonderen Ehrenamts hervor. Wegen der Pandemie wurden seit 2020 keine Ehrungen durchgeführt. So erfolgten nun die Auszeichnungen für die Jahre 2019 bis 2021. Das Feuerwehrehrenzeichen erhielten Reinhold Günzelmann und Volker Klein für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst sowie für 25 Jahre aktiven Dienst Daniel Mittelsdorf und Tobias Kronmüller.
Sehr kritisch sahen auch die Kreuzwertheimer Gemeinderäte die geplanten Änderungen der Verordnung über das Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP). Dieses steht, so Geschäftsstellenleiter Andreas Drescher, über Flächennutzungsplänen und Bebauungsplänen. Es gibt Ziele für die Entwicklung einzelner Regionen vor und beeinflusst so auch die weitere Entwicklung der Marktgemeinde massiv.
Der bayrische Gemeindetag, als Interessensvertreter der Kommunen, hatte bei einigen Änderungen große Kritik geäußert. Diese würden nicht zu einer Stärkung des ländlichen Raums sowie einer Entlastung der Verdichtungsräume führten. Sie bewirkten das Gegenteil. So würde die geplanten neuen Vorgaben durch noch höhere Auflagen die Außenentwicklung enorm erschweren und die reine Innenentwicklung forcieren.
"Damit geht die Gefahr eines Entwicklungsstopps einher", so Drescher. So soll eine Entwicklung zukünftig nur dort möglich sein, wo alle Infrastruktureinrichtungen verfügbar sind. Damit ergebe sich eine noch nie dagewesene Konzentration auf Ballungsräume. Zu den neuen Kriterien für Wohngebiete gehöre die fußläufige Erreichbarkeit bestimmter Infrastruktureinrichtungen. Dies sei eine Behinderung der Entwicklung im ländlichen Raum, wo dies nicht zu realisieren sei. Auch im Bereich Energieerzeugung und der dafür nötigen Flächen solle es neue Auflagen geben. Einstimmig schloss sich der Gemeinderat der Kritik des Gemeindetags an.
Zuschuss für Bürgerbusverein
Einstimmig beschloss der Gemeinderat auch mehrere Investitionen. So erhält der Bürgerbusverein einen Zuschuss von 5000 Euro zum Kauf des Bürgerbus. Der Betrag wird ein den Haushaltsplanentwurf 2022 eingestellt und beim Vorliegen der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen ausbezahlt. Der Kauf wird nötig, da der bisherige Vertrag über den Bus mit der Firma Mobil Sport- und Öffentlichkeitswerbung Neustadt/Weinstraße im März 2022 auslief. Dem Verein wurde die Übernahme des Fahrzeugs zum Preis von 14.000 Euro angeboten.
Ebenso wurde die Anschaffung von Leinwand und Beamer für die Dreschhalle beschlossen. Dafür sollen im Haushalt 2022 15.000 Euro eingestellt werden.
Ebenso einstimmig erklärte das Gremium die Bereitschaft, das 365-Euro-Ticket für berechtigte Einwohner der Marktgemeinde zu bezuschussen. Das Ticket richtet sich an Azubis und Schüler, die nicht unter das Gesetz über die Kostenfreiheit des Schulwegs fallen. Der Main-Spessart-Kreis möchte analog dem Landkreis Würzburg ein Zuschussmodell umsetzen, so dass das Ticket die Berechtigten nur 165 Euro pro Jahr kostet.
Der Landkreis wird dazu einen Zuschuss von 100 Euro pro Ticket übernehmen, weitere 100 Euro sollen von den jeweiligen Kommunen kommen. Aktuell nutzen 13 Personen aus der Marktgemeinde das Ticket. Die Gemeinderäte wünschten sich zudem eine Erweiterung der Gültigkeit des Tickets für Fahrten nach Wertheim.