Obwohl die öffentliche Gemeinderatssitzung am Dienstagabend unter Leitung von Bürgermeister Norbert Endres schon nach 35 Minuten beendet war, hatte das Gremium eine Menge Redebedarf.
Relativ kontrovers ging es bei der geplanten Einleitung von Niederschlagswasser aus dem in Altfeld von der Stadt Marktheidenfeld geplanten Gewerbepark "Söllershöhe" in den Techengraben zu. Das Verfahren hat ein Stadium erreicht, in dem die Träger öffentlicher Belange, zu denen auch der Markt Triefenstein als Anrainer gehört, angehört werden. In der "Söllershöhe" soll künftig die Entwässerung über ein Trennsystem erfolgen, während das Schmutzwasser der bestehenden Mischwasser-Kanalisation zugeführt wird. Die Niederschläge sollen nach der Vorgabe der Planer über ein kombiniertes Regenklar- und Rückhaltebecken in den Techengraben zum Main fließen. Dieser Graben befindet sich an einem bewaldeten Maintal-Hang, der dem Terraforst (Universelles Leben) gehört und auf der Gemarkung Trennfeld liegt.
Man könne dem Verfahren nicht so einfach zustimmen, betonte Stefanie Engelhardt (CSU), weil man zu wenig Informationen besitze. Siegfried Geier erkundigte sich nach dem Stand des Verfahrens. Die Antwort des Bürgermeisters lautete: "Voll in der Planung!" Stefanie Engelhardt befürchtete, dass bei Starkregenfallen große Geröllmassen entstehen, "die auf uns zukommen". Mit dem Begriff "uns" meinte sie offensichtlich den Techengraben auf der Gemarkung Trennfeld und den weiteren Flusslauf in Richtung Triefenstein. Bruno Hock (Freie Bürger) verwies auf die alleinige Verantwortlichkeit der Stadt Marktheidenfeld. Stefanie Engelhardt brachte ob der aus ihrer Sicht unklaren Situation sogar die Möglichkeit einer Konzessionsabgabe an den Markt Triefenstein ins Gespräch. Bernd Wiedemann (Freie Bürger) wollte die gemeindliche Stellungnahme mit dem Vorbehalt versehen, "dass die Gemeinde praktisch "aus dem Schneider ist", falls irgendwelche Ansprüche entstehen sollten. Das Gremium billigte die vom Bürgermeister formulierte positive Stellungnahme bei drei Gegenstimmen.
Mehrere Bauangelegenheiten
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat vorwiegend mit Bauangelegenheiten. Sein Einverständnis erteilte er der Sanierung eines Einfamilienhauses. Die Maßnahme in der Homburger Maintalstraße ist mit dem Abbruch eines bestehenden Satteldaches, an dessen Stelle ein Pultdach errichtet werden soll, verbunden.
Keine Bedenken erhob das Gremium gegen den Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport in der Leonhard-Frank-Straße in Lengfurt. Das Plazet beinhaltet auch eine Befreiung von Wandhöhe, Dachneigung, Dachform, Dacheindeckung und Baugrenze. Ja sagte der Gemeinderat ferner zum Bau eines Einfamilienhauses mit Garage An der Stadtmauer 14 in Homburg. Die Zahl der Vollgeschosse und die Abweichung von den Abstandsflächen wurden ebenfalls abgesegnet.
Erneut musste sich der Gemeinderat mit Durchfahrtshöhe an einem Unterführungsbauwerk durch die Autobahn beschäftigen. Nach einem Ortstermin mit der Autobahnverwaltung, dem Bauerverband und den betroffenen Landwirten ist jetzt auch die problemlose Durchfahrt von landwirtschaftlichen Maschinen möglich. Vor allem ging es um die Frage, ob auch moderne Mähdrescher das Bauwerk passieren können.