Für ein Projekt, das der Gemeinderat Zellingen in den nächsten Jahrzehnten angehen möchte, hat er jetzt erste Voraussetzungen geschaffen. Es geht um die Blockentwicklung für fünf Anwesen in der Brückenstraße und der Hinteren Gasse. Der Mehrheitsbeschluss des Gemeinderates erlaubt das gemeindliche Vorkaufsrecht für das Haus und Grundstück in der Hintere Gasse 3.
Die weiteren Anwesen betreffen die Hintere Gasse 1 und 5 sowie die Brückenstraße 12 und 14. Diese Häuser sind derzeit teilweise sichtbar bewohnt und von Verkaufsabsichten der Eigentümer ist nichts bekannt.
Zuschüsse der Städtebauförderung für Blockentwicklung in Zellingen
Da der Bereich im förmlich festgesetzten Sanierungsgebiet Zellingen liegt und die benachbarten Grundstücke verschiedene städtebauliche Missstände aufweisen, können für die Blockentwicklung Zuschüsse von der Städtebauförderung genutzt werden. Beispiele sind ungünstige Grundstückszuschnitte und schlechte Bausubstanz. Im Zuge der Weiterentwicklung des Sanierungsgebietes erstellte das Planungsbüro Tropp-Plan bereits ein Grundkonzept für Verbesserungen und die Reaktivierung des Ortskerns.
Generell sieht das Konzept vor, nicht wirtschaftlich sanierbare Gebäudestrukturen abzubrechen, die Erschließung durch bessere Grundstückszuschnitte zu verbessern, zeitgemäßen Wohnraum sowie öffentliche und private Frei- und Stellplatzflächen zu schaffen sowie zu begrünen.
Gemeinderäte befürworteten das Konzept größtenteils
Details wurden in der öffentlichen Sitzung nicht verraten, um die Eigentümer nicht zu verschrecken. Generell befürworteten die Räte, die sich mit dem Vorkaufsrecht und der Blockentwicklung offenbar bereits in einer früheren, nichtöffentlichen Sitzung befasst hatten, überwiegend das Konzept.
Gemeinderat Werner Küffner machte deutlich, dass eines der Häuser aus den 1970er Jahren stammt und baulich in einem guten Zustand ist. Sonja Rupp bezeichnete eine Auflockerung und die Schaffung von Parkplätzen als sinnvoll. Stefan Herrmann erinnerte daran, dass ein langer Atem nötig sein wird – es sei unklar, ob und wann etwas zum Verkauf steht.
Verwaltung mit der detaillierten Ausarbeitung des Konzepts beauftragt
Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag der Blockentwicklung für die fünf Anwesen im Rahmen der Altortsanierung mit zwei Gegenstimmen zu und beauftragte die Verwaltung mit den nötigen Schritten für die detaillierte Ausarbeitung und Realisierung des Konzepts. Finanziell wird das mit rund 230.000 Euro zuzüglich Grunderwerb angesetzt. Dazu wird es schätzungsweise 55.000 Euro an Zuschuss aus der Städtebauförderung geben.
Bei den kurzen Anfragen bat Benedikt Kurz die Stellplätze an der Friedrich-Günther-Halle neu zu markieren, um Missverständnisse und Blockierungen der Feuerwehrzufahrten bei Veranstaltungen zu vermeiden. Stefanie Heßdörfer fragte nach dem Stand der LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung. Diese ist bis auf wenige historische Lampen in allen Ortsteilen abgeschlossen.
Auftragsvergaben für Feuerwehrhaus Retzbach in der nichtöffentlichen Sitzung
Im internen Sitzungsteil vergab der Gemeinderat fünf Aufträge für das in Bau befindliche Retzbacher Feuerwehrgerätehaus: Die Feuerschutztüren liefert für 36.000 Euro der Stahlhandel Käfer aus Gochsheim und baut sie ein. Die Putz- und Malerarbeiten übernimmt für 140.000 Euro die Firma Weipert aus Stadtlauringen. Den Estrich bringt für 30.000 Euro die Firma Kotzmann aus Dettelbach ein. Das Parkett verlegt für 12.000 Euro die Firma Dülch aus Schwarzach.
Den Auftrag für die Fliesen-, Platten und Rüttelklinkerarbeiten erhielt für 136.000 Euro die Firma Göbel aus Würzburg. Rüttelklinker werden im Dickbettverfahren mit einer Kontaktschicht in das noch erdfeuchte Estrichbett eingelegt und maschinell mit hoher Frequenz eingerüttelt. Dadurch entsteht ein hoch belastbarer Boden. Im Feuerwehrhaus ist er für die Fahrzeughalle vorgesehen.