Vor einigen Monaten hatte der Gemeinderat seine Bereitschaft erklärt, sich am „DenkOrt Aumühle“, dem unterfrankenweiten Projekt einer Erinnerungsstätte zum Gedenken seiner deportierten Juden zu beteiligen, sagte Bürgermeister Peter Paul bei der jüngsten Zusammenkunft des Gemeinderates. Dieses wachsende Denkmal soll aus Gepäckstücken bestehen.
Jede Gemeinde mit jüdischen Wurzeln in den Jahren 1932/1933 wurde gebeten, sich mit einem Gepäckstück an dem Denkmal zu beteiligen und ein zweites im eigenen Ort aufzustellen.
Prototyp eines Koffers gefertigt
In der Gemeinderatssitzung gab Ratsmitglied und Schreinermeister Alexander Otte bekannt, dass er einen solchen Prototyp eines Koffers gefertigt habe. Dieser entstand aus alten Eichenbalken eines alten abgerissenen Hauses, in welchem sinnigerweise einmal Juden lebten. Dieser schlichte Holzblock soll außen keinesfalls gehobelt werden, sondern das spröde Holz muss sichtbar bleiben.
Das Gremium zeigte sich beeindruckt und segnete den Prototypen ab, während Bürgermeister Peter Paul mit der Projektgruppe „Wir wollen uns erinnern“ Kontakt wegen der Lieferung des Koffers aufnimmt.
Otte wiederum wurde beauftragt, das zweite Exemplar anzufertigen, welches eventuell an der ehemaligen Synagoge oder am Gedenkschild für die jüdischen Mitbürger in der Fellenbergstraße aufgestellt werden soll.