Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

Homburg: Gigantische Hebebühne für Renovierung des Kirchturms

Homburg

Gigantische Hebebühne für Renovierung des Kirchturms

    • |
    • |
    Am Turm der Burkarduskirche wurden mithilfe  einer Arbeitsbühne in 35 Metern Höhe Instandsetzungen vorgenommen.
    Am Turm der Burkarduskirche wurden mithilfe einer Arbeitsbühne in 35 Metern Höhe Instandsetzungen vorgenommen. Foto: Günter Reinwarth

    Dass Homburger Wein bisher über die Grenzen Europas hinaus wie zum Beispiel in Japan, den USA und im englischen Königshaus kredenzt wurde, ist historisch belegt und darf quasi als "önologisches Unikat" in der Chronik vermerkt werden. Jetzt machte in dem Winzerdorf eine fahrbare Arbeitsbühne "Station", die es in dem Jahr, als sie das Herstellerwerk verließ, weltweit nur einmal gab. So zumindest ist es auf dem Typenschild des 13,6 Tonnen schweren technischen Giganten zu lesen, der für ein paar Tage für Reparaturen am Dach der 1835 erbauten Burkardus-Kirche im Einsatz war.

    Die Arbeitsbühne auf vier Stelzen sieht wie eine technische Krake aus, wenn sie auf sicheren Beinen steht.
    Die Arbeitsbühne auf vier Stelzen sieht wie eine technische Krake aus, wenn sie auf sicheren Beinen steht. Foto: Günter Reinwarth

    Die Raupen-ähnliche Arbeitsbühne der Firma Gerken (Düsseldorf) kam per Tieflader vom Rhein an den Main. War das Entladen schon eine Zentimeter-Arbeit, so bewegte sich das einer Krake ähnliche Gerät mit eigener Kraft im Schneckentempo zu ihrem Standort am Rand des Gotteshauses. Hier sorgten vier Stelzen für eine sichere Bodenhaftung. Die Firma Gerken wird von der Fachwelt als Gigant in der Vermietung von Arbeitsbühnen aller Größenordnungen bezeichnet. Das Unternehmen hat 35 Niederlassungen. Der jüngste Standort befindet sich auf einem 18 000 Quadratmeter großen Areal im Gewerbegebiet "Jöspershecklein" im Marktheidenfelder Stadtteil in Altfeld.

    Maximalhöhe von 50 Metern

    Eine Hydraulik sorgt für den Höhentransport des Arbeitskorbes. Dessen Tragkraft liegt bei 200 Kilo. Der Homburger Kirchturm ist rund 35 Meter hoch. Der Druck auf einen Joy-Stick genügt, um die Hydraulik für weitere 15 Meter in Gang zu setzen und die maximale Arbeitshöhe von fünfzig Metern zu erreichen.

    Steht auf „rot-weiß“ zu lesen. In Homburg wurde die weltgrößte fahrbare Arbeitsbühne eingesetzt.
    Steht auf „rot-weiß“ zu lesen. In Homburg wurde die weltgrößte fahrbare Arbeitsbühne eingesetzt. Foto: Günter Reinwarth

    Flugsamen als Ursache

    Was hat Homburgs Kirchenverwaltung (Mitglieder: Konrad Albert, Karl-Heinz Gerberich, Josef Zöller, Markus Bausewein, Jochen Scheer) zum Einsatz dieser super-modernen Hebebühne bewogen? Die Firma SBW, ein Schwester-Unternehmen des St. Bruno-Werks in Würzburg mit Wurzeln im kirchlichen Bereich, hatte bei einer Routine-Prüfung festgestellt, dass am Kirchturm viel Grünes wächst und Gras-ähnliches aus den Fugen der Sandstein-Platten sprießt. Vermutlich war es ein Flugsamen, der im Laufe der Jahre ein kleines Wurzelwerk in Gang setzte und eine Mini-Flora entstehen ließ. So lautet die Erklärung für einen Schaden am Kirchturm und an den Sandsteinplatten. Im Zuge der Ausbesserungsarbeiten wurden auch Reparaturen an der Blitzschutzanlage vorgenommen. Noch in diesem Jahr sollen weitere Reparaturen Kirchendach und am Steinkreuz vorgenommen werden, heißt es bei der Kirchenverwaltung.

    Frage der Baulast

    Neben der Firma Gerken waren aus der Region die Firma Ulrich Behl aus Rettersheim und die Firma Habea Blitzschutz GmbH aus Aschaffenburg in luftiger Höhe im Einsatz. Mit Karl-Heinz Gerberich und Josef Zöller legten zwei Mitarbeiter der Kirchenverwaltung kräftig mit Hand an. Über die Höhe der Kosten sind aktuell noch keine Angaben möglich. Triefensteins Ex-Bürgermeister Lothar Huller ist ein profunder Kenner der Homburger Kirchengeschichte. Nach seiner Einschätzung liegt die Baulast wahrscheinlich bei der Kirchenverwaltung. In der Vergangenheit hat sich die Gemeinde bei ähnlichen Projekten fast immer mit einem Zuschuss ohne Anerkennung der Rechtspflicht beteiligt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden