Am Anfang der Woche saß der Fritz noch über einem Stück Papier und hat über Witzen über Marktheidenfeld und das Corona-Virus den Kopf gebrütet. Jetzt, beim Schreiben dieser Glosse, fühlt sich das irgendwie falsch an. Doch muss es das? Kann Humor nicht den Ernst der Lage erträglicher machen?
Um diese Frage zu beantworten, holt der Fritz ein wenig aus: Nun ist Marktheidenfeld nicht China oder Italien. Wir haben nur zwei nachgewiesene Infizierte, wir sind nicht abgeriegelt und, soweit der Fritz das mitgekriegt hat, halten wir uns auch beim Leerkaufen von Supermärkten zurück.
Eine Krise ist noch nicht da, das sagt auch der Landrat. Aber: Bei einem exponentiellen Anstieg, wie bei der Anzahl der Corona-Infizierten gerade, ist die Zeit zu handeln immer dann, wenn es sich zu früh anfühlt. Darum ist die Stimmung vielleicht auch so angespannt. Wir müssen jetzt alle zusammen versuchen, die Ausbreitung zu verlangsamen, um die Risikogruppen, ältere und/oder kranke Menschen, zu schützen. Nicht der Fritz sagt das, sondern Christian Dorsten, Deutschlands führender Virologe.
Das bedeutet nicht, dass die Marktheidenfelder jetzt die Laurentius-Apotheke nach Desinfektionsmittel und den Supermarkt nach Nudeln und Klopapier durchwühlen sollten, um sich drei Wochen lang daheim zu verbarrikadieren.
Keine Zeit für Egoismus
Es bedeutet zum einen – und da ist der Fritz wieder bei Christian Dorsten –, dass wir uns klar darüber werden, welche Dinge in unserem Leben alternativlos sind. Müssen wir jeden Tag in die Arbeit fahren oder können wir Aufgaben auch von daheim erledigen? Müssen wir im Fitnessstudio auf das Laufband niesen oder gehen wir im Wald joggen? Müssen wir die Welt erkunden, wenn wir die Städte und Natur in unserer Umgebung noch nicht einmal kennen?
Zum anderen ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um zu sehen, ob wir Marktheidenfelder eine gute Gemeinschaft haben. In ganz Deutschland hängen gerade Menschen Zettel an ihre Türen, auf denen sie Älteren oder Nachbarn in einer Risikogruppe Hilfe bei Besorgungen anbieten. Wir sollten das auch tun und wir sollten diese Hilfe auch annehmen. So würden wir nicht nur das Infektionsrisiko minimieren, wir würden uns wieder besser kennen- und vielleicht auch verstehen lernen. Dem Virus ist es ja egal, ob jung und alt, links und rechts oder für und gegen die Baustraße. Wir leben alle zusammen. Deshalb sollte es uns auch egal sein.
Lachen verbindet
Und damit wären wir wieder am Anfang der Glosse. Denn das Helfen fällt immer leichter mit einem entspannten Lächeln auf den Lippen. Und was bringt Menschen mehr zusammen, als ein Scherz über die gemeinsame vertrackte Situation. Deshalb glaubt der Fritz, dass es in manchen Situationen sogar sinnvoll ist, einen Witz zu reißen. Wenn Ihr also in den nächsten Tagen vor der Tür Eures Nachbarn steht (oder Eure Nachbar vor Eurer), dann erzählt doch einfach einen Witz. Drei hätte der Fritz im Angebot:
"Eigentlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis proMAR und die UGM fordern, ein zweites und drittes Krankenhaus in Marktheidenfeld zu bauen."
"Ich habe gehört, dass Marktheidenfeld Zäune am Main errichtet. Damit wollen sie das Corona-Virus aussperren."
"Wer ist die einzige, die sich über den Corona-Virus freuen könnte? Unsere Tourismus-Chefin, dann würde überhaupt mal wer nach Marktheidenfeld kommen."
Dass Ihr bessere Witze finden werdet, weiß Euer Fischers Fritz