„Wir können nicht alle retten, aber denen, die zu uns kommen, soll es gut gehen“ – darin sind sich Karin Stoll, Regina Jennrich und Carmen Seubert einig und sie meinen damit die Tiere, die einmal auf ihrem neuen „Gnadenhof“ in Glasofen leben sollen.
Begonnen hat alles vor zwei Jahren mit einer Annonce, bei der Regina Jennrich Mitgründer für ihr Projekt „Gnadenhof“ suchte. Es meldeten sich rund zehn potenzielle Mitstreiter, die sich das gut vorstellen konnten. Am Ende blieben die drei Damen übrig, die nach eigenen Angaben „ein super harmonisches Team“ bilden und jetzt ihren gemeinsamen Traum leben. Von den anderen wollen später noch ein paar mithelfen.
Mit einer Annonce fing alles an
Die drei Gründerinnen trafen sich von nun an regelmäßig und es folgten gemeinsame Aktionen wie Kuchenverkauf, Flohmarkt und die Verteilung von Spendenbriefen. Zunächst wurde der Tierschutzverein Tierfreu(n)de Himmelschlüssel e. V gegründet. Der Name stammt von dem gleichnamigen Märchen, das von der Wertschätzung gegenüber Mensch, Tier und Pflanze erzählt und genauso stellen sich die drei ihren Hof vor – er soll offen für alle sein.
„Die ganze Welt ist voll von notleidenden Tieren; wir können leider nicht alle retten.“
Regina Jennrich, Mitgründerin des Gnadenhofs
Nachdem sie nach mehreren Besichtigungen einen Hof in Glasofen gefunden und gekauft haben, sollen dort nach und nach Tiere einziehen.
Im Moment leben dort zwei Hunde aus Ungarn – der Mischling „Riko“, der als ehemaliger Straßenhund den perfekten Wächter abgibt und der Hirtenhund „Dopi“, der dafür im Gegenzug jeden reinlassen würde. Bald kommen noch vier Scheunenkatzen, die ansonsten vergiftet worden wären dazu. Einig sind die Drei sich auch, dass man es langsam angehen lassen muss.
Zusammenarbeit mit anderen Gnadenhöfen
„Die ganze Welt ist voll von notleidenden Tieren; wir können leider nicht alle retten“, sagt Jennrich mit Bedauern. „Wir wollen noch Zeit haben für die Tiere, und die, die da sind, sollen viel Platz bekommen und so frei wie möglich leben können.“
Auch die Zusammenarbeit mit anderen Gnadenhöfen und den Tierheimen ist dem Verein wichtig. So muss bei jedem Tier geprüft werden, wohin passt es, ob es weitervermittelt werden kann oder ob es auf den Gnadenhof kommt. Aber die drei Initiatorinnen wollen auch Zeit für die Menschen haben, die auf ihren Hof kommen.
Jeder kann helfen
Ihre Vorstellung ist, dass jeder, der möchte, mithelfen kann. Das gelte auch für Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen und so vielleicht wieder einen Schritt ins Leben finden. Auch wollen die beherzten Frauen Jugendlichen ein Ziel geben und zeigen, wie schön es ist, ehrenamtlich zu helfen. Zu tun gibt es reichlich auf dem Hof und jede helfende Hand wird benötigt. So müssen die Stallungen teilweise aus- und umgebaut werden. Wenn sie fertig sind, können Tiere kommen.
Jeder Euro ist willkommen
Da sich der Hof in erster Linie durch Eigeninitiative und über Spenden finanziert, ist jeder Euro willkommen. Dankbar wäre das Trio auch für Material- und Futterspenden. Aber auch Bücher, Flohmarkt- und Tombolaartikel werden gerne angenommen.
Einmal im Monat öffnet der Hof mit Kaffee und Kuchen, damit jeder Interessent die Gelegenheit hat, die Tiere zu besuchen. Die erste Hoföffnung ist am „Maus-Türöffner-Tag“, am Feiertag, 3. Oktober, von 14 bis 17 Uhr.
Kontakt: Tierfreu(n)de Himmelschlüssel, Regina Jennrich, Tel. (0 93 98) 99 39 65, Karin Stoll, Tel. (0 93 91) 9 19 70 60, Carmen Seubert, Tel. (0 93 51) 47 88.
Spenden an Raiffeisenbank MSP, IBAN: DE 2279 0691 5000 0962 4210,
BIC: GENODEF1GEM