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MITTELSINN: Gnadenlose Witze und christliche Botschaften

MITTELSINN

Gnadenlose Witze und christliche Botschaften

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    Arno Backhaus bot in der Mittelsinner Pfarrkirche ein kluges und humorvolles Comedyprogramm mit Tiefgang.
    Arno Backhaus bot in der Mittelsinner Pfarrkirche ein kluges und humorvolles Comedyprogramm mit Tiefgang. Foto: Foto: Jürgen Gabel

    Gelächter im Gotteshaus: Der Liedermacher, Autor und Aktionskünstler Arno Backhaus präsentierte 150 Besuchern in der Jakobuskirche christliche Comedy mit Tiefgang und brachte sie zum Lachen. Der Programmtitel „Konzert und mehr – Lieder und Texte zum Überleben und Totlachen“ versprach nicht zu viel.

    Der 67-jährige Sozialarbeiter, Liedermacher ohne Notenkenntnis, Bestsellerautor und Gemeindegründer aus Calden/Kassel läutete zu Konzertbeginn die Kirchenglocken auf der Gitarre. „In diesem Jahr wird das Lutherjahr gefeiert; warum gibt es kein Zwing-Jahr“, fragte er und spielte auf den 50. Geburtstag von Birgit Zwing, der Ehefrau des Pfarrers an. Sodann beorderte Backhaus Pfarrer Gunnar Zwing und den ehemaligen Singkreisleiter Ingo Zwing zum Begrüßungssong „Froh zu sein bedarf es wenig“ nach vorne.

    Der „E-fun-gelist“ stellte sich vor, fand den passenden Einstieg mit „Ich bin einfach ich, ich verbieg mich nicht“ und untermalte die Passagen mit „gnadenlosen Witzen“, sodass die Besucher schallend lachten. Trotz allem blieb er der christlichen Linie treu und sang mit Reibeisenstimme die „Hymne an Jesus“. Bei dem Stück „Der Gammler“ besang er einen Mann, der durchs Land zieht und Reden hält. Niemand weiß, woher er kommt. Wer so redet, ist gefährlich für die Welt, meinen die Leute und lassen ihn kreuzigen. Die Jahrtausende alte Geschichte hat nichts an Aktualität eingebüßt, meinte Backhaus.

    Der Song „Der Friede sei mit dir“ heiße heutzutage besser „Sei cool baby“. Mit dem „Bibabo“, dem Bibelbastelbogen, könne man für 6,95 Euro seine Bibel auf 20 Seiten komprimiert so gestalten, wie man sie gern hätte. Die Quintessenz aus allem laute: „Hauptsache, ich bin Christ.“

    Backhaus spielt mit Worten und Wortdeutungen. Als ehemaliges ADHS-Kind habe er zu Hause keine Wertschätzung erfahren, erwähnte der Künstler, „erst als Christ habe ich Liebe erfahren.“ Er erzählte von seinen ungewöhnlichen Straßenaktionen, wie etwa in der Hamburger Fußgängerzone kostenlose Umarmungen anzubieten. Das nahm eine ältere Frau an und erklärte, dass noch nie ein Mensch sie umarmt habe.

    Nach der Melodie „Großer Gott wir loben dich“ widmete er einen Song Erdogan, Putin und Trump. Backhaus passt biblische Geschichten an die heutige Zeit an. Er berichtet von einer Straßenaktion, bei der er als Angler in der Fußgängerzone saß. Passanten forderten ihn auf, Gott zu zeigen. Er antwortete: „Zeigen Sie mal Ihren Verstand. Gibt es den?“ Nur in Bezug auf Gott müsse alles bewiesen werden. Dabei könne man Gott bedingungslos vertrauen und das offen zeigen.

    Aus seinem Buch las er einen Glückwunsch zum 70. Wiegenfest vor: „Ich wünsche mir meine Bibel, meine Brille und meine dritten Zähne.“ Den Geburtstagskindern, die ohne Handy und anwaltschaftlicher Elternüberwachung aufwuchsen, rief er in Erinnerung: „Wir hatten einfach Freunde, machten unser Pausenbrot selber, gingen zu Fuß zur Schule und balgten uns auf dem Schulhof und waren echte Helden.“

    Mit dem zum Schluss gemeinsam gesungenen „Kumbaya, my lord“ oder „We shall overcome“ forderte der Missio-Narr Backhaus dazu auf, für den Jahrzehnte währenden Frieden dankbar zu sein, das sei nicht überall so. Nach einem lang anhaltenden Schussapplaus gewährte Arno Backhaus mit einem Witz, einem Bibeltext in Kurzfassung und einem aus 36 Kirchenliedern verpackten Text Zugaben.

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