Begonnen hatte die Geschichte des kirchlichen Arbeitnehmer-Engagements in Erlenbach 1904 mit der offiziellen Gründung eines Katholischen Arbeitervereins - wahrscheinlich gab es schon einige Jahre vorher eine solche Gruppierung innerhalb der Kirchengemeinde, die aber noch nicht offiziell in Erscheinung trat. Gegenseitige Unterstützung in Kriegs- und Wirtschaftskriesenzeiten zeugte von direkter Solidarität in großteils noch gering sozial abgesicherten Arbeiterkreisen und wurde durch engagierte Priester innerhalb der Pfarrgemeinde gefördert und vorangebracht. Während der NS-Zeit verlor der kirchliche Verein seine Selbstständigkeit und schlief nach der Gleichschaltung mit den nationalsozialistischen Arbeiterorganisationen nahezu ein.
Beginn als "Werkvolk"
Erst nach dem Krieg und dem beginnenden Wiederaufbau in der Nachkriegszeit fand man sich 1954 wieder als "Werkvolk" (später zur KAB umbenannt) unter dem Dach der katholischen Kirche zusammen.
Wichtige Aufklärungsarbeit durch Themenvorträge im Sozialfeld, Gemeinschaftspflege, Wochenendfreizeiten für junge Familien und die Pflege der kirchlichen Verbindung zur Gemeinde standen und stehen im Mittelpunkt der Vereinsarbeit, die bis heute Fortbestand hat.
Pfarrer Tadeusz Falkowski stellte beim Festgottesdienst in der Pfarrkirche unverkennbar fest, dass die Zielsetzungen und Aufgaben der KAB einst und jetzt immer noch die gleichen geblieben seien. "Eintreten für sozial Schwache, Eintreten für soziale Ideen in Politik und Gesellschaft und Eintreten für christliche Werte".
Die wichtige Arbeit bis hin zur Vertretung christlich sozialer Grundwerte in die gesetzgeberische politische Ebene stellte der Diözesansekretär der KAB, Ralf Stapf, in seiner Festansprache heraus. Wer wisse nicht um die aktuellen Probleme in Alters-, Arbeitslosigkeits- oder Krankenvorsorge, für deren sozial gerechte Neugestaltung man sich einsetzen müsse oder kenne nicht die großteils ungerechte Arbeitswelt in der dritten Welt, für deren menschlichere Gestaltung die KAB auch dort mobil mache.
"Gott möchte, dass wir in dieser Richtung parteiisch sind und die KAB dabei das Gesicht der Kirche in der Arbeitswelt bleibt!" Und dies sei nur mit einer starken unterstützenden Mitgliederschar von derzeit über 200 000 in Deutschland auch nachdrücklich möglich.
Bürgermeister Paul Diener würdigte in seinem Grußwort die wichtige soziale Arbeit, die die KAB, oft ganz im Stillen, innerhalb der Dorfgemeinschaft übernommen habe. Dies sei gelebte Solidarität. Entsprechend diesem Schlagwort, das "Füreinander eintreten oder Zusammenhalten" bedeute, werde hier gehandelt.
Ulrike Kunz und Peter Bauer als Mitglieder der örtlichen Vorstandschaft dankten allen Mitgliedern und Ehrengästen des Festtages für ihre Unterstützung und ganz besonders den Mitgliedern, die seit der Neugründung der Erlenbacher KAB, 1954 der Gemeinschaft die Treue gehalten hätten.
50 Jahre der KAB treu
Für 50 Jahre Mitgliedschaft ehrte man darum Erhard Liebler, Eugen Liebler, Hedwig Liebler, Josef Liebler, Olga Liebler, Karl Liebler, Ottmar Väth, Rita Väth, Arnold Schreck und Otto Schreck.
Für inzwischen 25 Jahre aktive Vorstandsarbeit zeichnete der Diözesansekretär Ralf Stapf Lydia Fischer ebenso wie ihre Vorstandskollegen Ulrike Kunz und Peter Bauer aus, die bereits 20 Jahre Vorstandsarbeit aufweisen können.