Im Wald zwischen Gräfendorf und Burgsinn (Lkr. Main-Spessart) lagen bis vor Kurzem in einem Graben mehrere ausgediente Grabsteine, zum Teil als Bruchstücke. Dass sie teilweise mit Moos überzogen waren, deutet darauf hin, dass sie schon eine Zeit lang dort lagen. Alfred Frank, der bis Ende April Bürgermeister in Gräfendorf war, sagte auf Anfrage der Redaktion, dass er von den Steinen nichts wisse, er wollte sich die Sache aber mal anschauen.
Wenn die Pachtzeit für ein Grab um sei, gebe es für die Grabpächter zwei Möglichkeiten, so Frank: "Entweder die tun den Grabstein selber weg oder die Gemeinde übernimmt das." Wenn die Gemeinde die Entsorgung übernehme, dann liefere sie alles bei einem Entsorgungsunternehmen ab.
Landratsamt: Grabsteine dürfen nicht im Wald entsorgt werden
Mandy Feser, Pressesprecherin des Landratsamts Main-Spessart, teilt auf Anfrage mit, dass Grabsteine nicht im Wald abgelagert werden dürfen. Grundsätzlich gehe nach Auflösung einer Grabstätte das Eigentum an dem Grabstein an den Pächter der Grabstätte über. Dieser beauftrage in der Regel die zuständige Friedhofsverwaltung mit der Entsorgung des Grabsteines. Sei der Grabstein hochwertig, werde er einem Steinmetz zur Aufarbeitung/Verwertung übergeben.

Wird der Grabstein aber vom Eigentümer mit nach Hause genommen und gegebenenfalls im Wald abgelegt, werde der Eigentümer dann als Verursacher zur Beseitigung des rechtswidrigen Zustandes aufgefordert. Zur Ermittlung des Verursachers werde die zuständige Friedhofsverwaltung herangezogen. Dem Verursacher könne ein Bußgeld auferlegt werden.
Grabsteine wurden aus dem Wald geholt
In Gräfendorf hat Ex-Bürgermeister Frank offenbar nicht lange gefackelt und die im Wald liegenden Grabsteine über das Recyclingunternehmen entsorgen lassen, wie sein Nachfolger Johannes Wagenpfahl mitteilt. Die älteren Grabsteine hätten wohl tatsächlich schon länger dort gelegen.