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Große Bedeutung für die Region

Gemünden

Große Bedeutung für die Region

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    Drei Bahnmitarbeiter steuern im Gemündener Zentralstellwerk den gesamten Zugverkehr, der über die große,
zehn Meter lange Gleisbildmeldetafel mitverfolgt werden kann. Das Bild zeigt (von links) Rainer Götz, der die
Züge ansagt, und die Fahrdienstleiter Hans-Joachim Bednarz sowie Wolfgang Dabitsch.
    Drei Bahnmitarbeiter steuern im Gemündener Zentralstellwerk den gesamten Zugverkehr, der über die große, zehn Meter lange Gleisbildmeldetafel mitverfolgt werden kann. Das Bild zeigt (von links) Rainer Götz, der die Züge ansagt, und die Fahrdienstleiter Hans-Joachim Bednarz sowie Wolfgang Dabitsch. Foto: FOTO H. HAUSMANN

    Es war ein großer Tag für die damalige Deutsche Bundesbahn, den Bahnhof und die Stadt Gemünden sowie Bahnhofsvorsteher Roland Stegner. Mussten mit der bisherigen Technik drei Stellwerke an einer einzigen Zugfahrt mitwirken, wurden Signale und Weichen nun zentral von einem Punkt aus gesteuert. "Damit hatten wir in Gemünden das modernste Stellwerk der Deutschen Bundesbahn", erinnert sich der Adelsberger.

    30 Arbeitsplätze weniger

    Weniger gute Erinnerungen an die Inbetriebnahme damals hat Hans-Joachim Bednarz. Denn der Lohrer büßte mit dem neuen Stellwerk seinen Arbeitsplatz im alten Langenprozeltener Stellwerk ein. So wie Bednarz erging es damals vielen der Arbeitskollegen. In dem Moment, als die Fahrdienstleiter Wolfgang Fuchs und Alfred Dietrich den Nahverkehrszug 6119 mit Hilfe der neuen Technik auf die Reise nach Würzburg schickten, fielen 30 Arbeitsplätze in anderen, zwischen 1900 und 1972 erbauten Stellwerken weg.

    "Alle Mitarbeiter wurden auf anderen Dienstposten, meist in und um Gemünden, untergebracht", sagt Stegner. Sie alle und der Personalrat haben "gut mitgearbeitet, damit die Umsetzung so sozialverträglich wie möglich erfolgen konnte", sagt Stegner. Auch Hans-Joachim Bednarz, der als Fahrdienstleiter heute seinen Dienst im Gemündener Zentralwerk versieht, erhielt einen "Ersatzarbeitsplatz" bei der Bahn.

    Neben dem Bahnhof Gemünden wurden vom neuen Zentralstellwerk auch die Bahnhöfe in Langenprozelten und Wernfeld bedient. In einer zweiten Ausbaustufe war vorgesehen, auch Rieneck an das neue Stellwerk anzuschließen. "Die Zeit hat die Planung aber schnell überholt", erklärt Wolfgang Dehler, heute Netzbezirksleiter. Die Schnellbahnstrecke Hannover - Würzburg hat den Anschluss Rienecks überflüssig gemacht. Auch die übrigen Fahrten auf der "schnellen" Strecke haben im Laufe der Jahre Gemünden etwas den Rang abgelaufen.

    Wurden bei der Inbetriebnahme des neuen Zentralstellwerks täglich noch die Fahrwege für etwa 460 Zugfahrten und rund 1800 Rangierfahrten eingestellt, stellen die Fahrdienstleiter heute noch für etwa 420 Zugfahrten und 300 Rangierfahrten Signale und Weichen. Die Auflösung des Bahnbetriebswerkes sowie der Rückbau von Gleisanlagen wirken sich gravierend aus.

    Dem zur Folge passte die Deutsche Bahn AG auch den Personalstand auf dem Zentralstellwerk den geänderten Anforderungen an. Versahen zunächst noch fünf Eisenbahner pro Schicht hier ihren Dienst, so sind es heute meist nur noch zwei Fahrdienstleiter und ein Fahrdienstleiterhelfer, der auch zugleich Zugansager ist.

    Reger Betrieb in der Nacht

    Richtig lebhaft geht es im Bahnhof Gemünden in den Nachtstunden zu. Die Firma TX-Logistik hat sich Gemünden als "zentralen Stern" ausgesucht, wie Wolfgang Dehler es ausdrückt. Hier werden Güterzüge aus den Seehäfen aufgelöst, neu gruppiert und vorwiegend in den alpenländischen Raum geschickt. Damit hat der Gemündener Bahnhof eine zentrale Bedeutung im europäischen Güterzugnetz bekommen. Besonders gefordert sind dann auch die Mitarbeiter auf dem Zentralstellwerk, wenn innerhalb weniger Stunden die knapp 300 Rangierfahrten abgewickelt werden müssen.

    Eine hohe Bedeutung kommt dem Personenbahnhof Gemünden im Regionalverkehr zu. Gut frequentiert sind die Züge in die Räume Aschaffenburg, Frankfurt, Würzburg, Stuttgart, München, Nürnberg, Bamberg oder auch nach Erfurt.

    Zwar hat die Deutsche Bahn AG heute weitaus moderne Stellwerke, die völlig elektronisch gesteuert die Fahrwege noch schneller einstellen oder auflösen können. Für die Region besitzt das einst modernste Zentralstellwerk aber immer noch einen hohen Stellenwert. So diente es vor 25 Jahren als Vorbild für das neue Stellwerk im Würzburger Hauptbahnhof.

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