Bei der jüngsten Versammlung des Grünen-Ortsverbands Karlstadt sagte Armin Beck, er habe „die grünen Gene, um die anstehenden Aufgaben anzugehen und Karlstadt fit für die Zukunft zu machen“. Das teilen die Grünen in einer Presseerklärung mit. Karlstadt solle ökologischer werden, denn nur wenn es „Mensch und Natur gut geht, können wir die hohe Lebensqualität in Karlstadt und seinen Ortsteilen erhalten, verbessern und auf Dauer bewahren“ betonte Beck, der seit seinem 15. Lebensjahr Mitglied im Bund Naturschutz und seit seinem 18. Lebensjahr Mitglied der Grünen ist.
Die Karlstadter Grünen konnte der 51-jährige Rechtsanwalt Beck überzeugen. Er erhielt den einstimmigen Auftrag, sich für das Amt des Bürgermeisters zu bewerben.
Verkehrskonzept für Karlstadt
Als stellvertretender Vorsitzender der Bürgerinitiative Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg (B26n) erteilte Beck den Planungen zur B26n eine klare Absage. „Dieser Straßenneubau bringt deutlich mehr Probleme nach Karlstadt und seine Ortsteile, als er löst.“
Ein Verkehrskonzept für Karlstadt und seine Ortsteile sieht Beck als dringlich an. „Es darf nicht nur vom Auto her gedacht werden. Fußgänger und Radfahrer müssen gleichberechtigt mit dem Autoverkehr beachtet werden. Busse und Bahnen sollten das Rückgrat eines zukunftsfähigen Verkehrskonzeptes bilden“.
Bezahlbarer Wohnraum
Handlungsbedarf sieht er bei der Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Die Stadt habe mit ihren Mietwohnungen und der Planung eines weiteren Wohnblocks im Stationsweg eine gute Grundlage. Den weiteren städtischen Wohnungsbau sieht Beck als einen der wenigen Bereiche, der mit Krediten finanziert werden kann. Bei den derzeit niedrigen Zinsen sei eine Kreditaufnahme für den Wohnungsbau als „intelligente Schulden“ vertretbar.
Bei der Ausweisung von Bauland müsse neben dem Einfamilienhausbau verstärkt günstigeres und flächensparendes Wohnen in Reihen- und Mehrfamilienhäusern gefördert werden. Auch die Initiative „Mehrgenerationenwohnen“ möchte Beck als Bürgermeister tatkräftiger unterstützen.
Umwelt-, Natur- und Artenschutz
Arten- und Naturschutz dürften nicht als Hemmschuh für die Entwicklung Karlstadts gesehen werden. Beck will langfristig einen Biotopverbund herstellen. In der intensiv genutzten Agrarlandschaft sei dies für Artenvielfalt dringend erforderlich. Die Innenentwicklung der Stadt und der Dörfer durch Verdichtung der Bebauung sei auch aus Naturschutzgründen erforderlich.
Beck möchte die Wirtschaftsförderung klarer strukturieren. Der Kontakt zu den Unternehmen sei Chefsache. Er will für die Unternehmen im Rathaus einen „Wirtschaftsscout“ installieren als Ansprechperson durch die Verwaltung. Wirtschaft sei mindestens 50 Prozent Psychologie, zitierte er den Vater des Wirtschaftswunders, Ludwig Erhard. In der B 26n-Diskussion seien Karlstadt und seine Ortsteile unnötig schlecht geredet worden.
Energiewende voranbringen
Als Kernkompetenz betonte er die ökologische Energiewende. Vergleichbare Städte wie Haßfurt seien hier schon weiter. Dort wurde 2017 schon rechnerisch das Doppelte des Stromverbrauchs durch regenerative Energie gedeckt.
Beck versprach ein hohes Maß an offener Zusammenarbeit und besonders eine wichtigere Rolle der Stadträte und Ortssprecher und mehr Bürgerversammlungen. „Lasst uns gemeinsam für Lebensqualität und unsere Heimat Karlstadt arbeiten. Die Zeit ist reif für einen Grünen-Bürgermeister."
Seit 2003 in Karlstadt
Beck ist evangelisch, verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von 19, 16 und 14 Jahren. Er lebt seit 2003 in Karlstadt. Aufgewachsen im Landkreis Schweinfurt, studierte er Rechtswissenschaften und arbeitet seit 1997 als selbständiger Rechtsanwalt gemeinsam mit drei weiteren Anwälten in Kooperation mit einem Steuerberater. Sein Arbeitsschwerpunkt ist Familien- und Wirtschaftsrecht. Seit 2014 ist er Stadtrat und Fraktionssprecher der Grünen.