Zukünftiger Standort für die Grundschule Wertheim soll das ehemalige Krankenhausgelände am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium sein. Diese Grundsatzentscheidung hat der Gemeinderat am Montag bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen getroffen. Dies sei "eine Entscheidung von großer Tragweite", machte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez deutlich, heißt es in einer Pressemitteilung. Es handele sich aber um einen Standort- und nicht um einen Baubeschluss.
Die Frage wurde ausführlich vorberaten: Soll die Grundschule Wertheim am bisherigen Standort "Alte Steige" oder auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses neu gebaut werden? Schulleiter Lothar Fink wies unter anderem darauf hin, dass sich in einem Neubau an der "Alten Steige" die bisherige, unzureichende Gebäudestruktur aufgrund des dort nur möglichen Baukörpers kaum verändern lasse. Auf dem Krankenhausgelände hingegen ließen sich zusätzliche, pädagogisch nutzbare Flächen schaffen. Gleichwohl, das verschwieg der Schulleiter nicht, ergab sich bei einem Stimmungsbild an seiner Schule eine Tendenz für den alten Standort. Er selbst neige aber zu einem Umzug in die Nachbarschaft des Gymnasiums.
Besonders wichtig war den Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern die Gewähr, dass für die "Aula Alte Steige" Ersatz geschaffen wird, gegebenenfalls durch einen angemessenen Ersatzneubau. Dies wurde auch in den Beschluss aufgenommen.
Für den geplanten Neubau und Umzug der Grundschule Wertheim auf das ehemalige Krankenhausgelände am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und auch für die auf dem übrigen Areal vorgesehene Wohnbebauung soll nun Planungsrecht geschaffen werden. Für den jetzigen Schulstandort an der Alten Steige soll ein städtebaulicher Wettbewerb stattfinden mit dem Ziel, ein qualitativ hochwertiges Wohnquartier zu entwickeln.
Die Verwaltung wurde beauftragt, die Kosten für den Wettbewerb ebenso zu ermitteln wie die für die Planung der Grundschule und beide Summen für den Haushalt 2023 anzumelden. Darüber hinaus erging der Auftrag, die Planungskosten für die Sanierung und Erweiterung der ehemaligen Grundschule Reinhardshof zu ermitteln und für den Etat 2023 anzumelden. In diesem Gebäude soll laut früherer Beschlussfassung des Gemeinderats die Gemeinschaftsschule Wertheim ihre neue Heimat finden.
"Die Stadt stand schon immer vor neuen, großen Herausforderungen", erklärte Oberbürgermeister Herrera Torrez auch angesichts einer finanziellen Belastung für den städtischen Haushalt, die sich nach einer groben Schätzung auf rund 18,5 Millionen Euro belaufen könnte.