Der gemeindliche Haushalt 2023 war das zentrale Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung. Manfred Winzenhöler von der VG Helmstadt erläuterte den Haushalt, den Stellenplan und das Investitionsprogramm bis 2026. Alle drei Punkte beschloss der Gemeinderat einstimmig.
Aktuell hat die Gemeinde kein Schulden. Die allgemeine Rücklage zum 31. Dezember 2022 lag bei 5.494.119 Euro. Im Jahr 2023 ist eine Entnahme aus der Rücklage in Höhe von 2.581.864 Euro geplant, da mehrere Großprojekte zu Buche schlagen: das neue Gewerbegebiet "Nördlich der Würzburger Straße", das Baugebiet "Messingheilfeld" und die Sanierung des Daches der Welsbachhalle.
Das gesamte Haushaltsvolumen für 2023 liegt bei 11.344.453 Euro (2022: 12.767.834 Euro). Der Anteil des Verwaltungshaushalts beträgt 7.012.550 Euro, der des Vermögenshaushalts 4.331.903 Euro.
Einnahmen im Verwaltungshaushalt
Die wichtigsten Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind die zu erwartende Einkommensteuer (1.900.000 Euro), die Gewerbesteuereinnahmen (450.000 Euro), die Grundsteuer A und B (insgesamt 267.000 Euro), die Schlüsselzuweisungen (816.872 Euro). Die Gebühreneinnahmen aus der Abwasserbeseitigung und der Wasserversorgung sowie sonstiger Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb (Pacht, Forstwirtschaft, Bestattungen usw.) ist mit 2.830.877 Euro veranschlagt.
Ausgaben im Verwaltungshaushalt sind vor allem die Personalausgaben (721.320 Euro), sächlicher Verwaltungs- und Betriebsaufwand wie Straßenunterhalt, Unterhalt von Grundstücken und Gebäuden, Fahrzeug- und Geräteunterhaltung, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Telefon, Strom usw. (2.030.363 Euro). Im Bereich Zuweisungen und Zuschüsse werden Kosten in Höhe von 1.663.117 Euro anfallen, bei denen die Hauptausgaben in den Bereichen Verwaltungsumlage Schulverband (346.437 Euro) und für die kindbezogene Förderung für die drei Kindergärten (insgesamt 1.185.000 Euro) liegen. Insgesamt ergibt sich im Verwaltungshaushalt ein Überschuss in Höhe von 735.869 Euro.
Die Höhe des Vermögenshaushalts liegt bei 4.331.903 Euro. Die Haupteinnahmequellen des Vermögenshaushalts sind die Zuwendung zum Feuerwehrfahrzeug HLF 20 (125.000 Euro) und Einnahmen aus der Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden (650.000 Euro). Außerdem erfolgt eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage (2.584.864 Euro) und die Zuführung aus dem Vermögenshaushalt (735.869 Euro).
Zahlreiche Investitionen
Ein Hauptausgabenbereich ist das neue Gewerbegebiet. Hier ist unter anderem die Abbiegespur zur Firma Beuerlein mit 623.000 Euro und die Abbiegespur ins Gewerbegebiet mit 543.000 Euro veranschlagt. Außerdem werden die Kosten für den Kanalbau mit 471.000 Euro beziffert. Für die Kanalauswechslung in Holzkirchhausen fallen 720.000 Euro an sowie Baukosten für das Ortsnetz in Höhe von 400.000 Euro. Die Straßenwiederherstellung kostet weitere 100.000 Euro. Für drei Messeinrichtungen für die Regenrückhaltebecken der Kläranlage sind 220.000 Euro eingeplant. Ein weiterer hoher Ausgabenbereich ist die Sanierung des Daches der Welsbachhalle, für die 2023 voraussichtlich Kosten in Höhe von 350.000 Euro anfallen.
Im Stellenplan ergeben sich keine großen Änderungen. Beschäftigt sind wie 2022 ein Beamter (Bürgermeister) sowie 8,48 weitere Beschäftigte (2022: 8,38).
In den kommenden Jahren wird vor allem in das neue Gewerbegebiet "nördlich der Würzburger Straße" investiert, welches bis zur Fertigstellung insgesamt 8 Millionen Euro kosten wird. Die Finanzierung des Baugebiets Messingheilfeld soll über den Erschließungsträger Bayerngrund erfolgen. Nach Abschluss dieser beiden Großprojekte kann die Gemeinde nach Ansicht der Finanzverwaltung das nächste größere Projekt "Feuerwehrhaus" starten.
Aufnahme in die Schöffenvorschlagsliste
Der Gemeinderat schlägt für die Aufnahme in die Schöffenvorschlagsliste 2024 – 2028 für das Amtsgericht Würzburg folgende Personen vor: Jessica Nees, Ralf Büttner, Oliver Lückhof, Armin Seitz, Petra Menz, Manuel Schäfer, Matthias Abler, Helmut Mundelsee, Manfred Rodemers, Steffen Götz, Marion Kempf, Ingeborg Gernhardt.
Das Würzburger Café Casa hat der Gemeinde die Aufstellung eines Eisautomaten angeboten. Der Automat könnte im Bereich des Wasserhäusles aufgestellt werden. Der Gemeinderat bekundete Interesse an dem Vorhaben. Bürgermeister Tobias Klembt wird weitere Informationen einholen.
Im Bereich des Parkstreifens an der Sparkasse befindet sich ein Beet, in dem bereits mehrfach erfolglos versucht wurde, einen Baum anzupflanzen. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, das Beet zu pflastern. Zuvor soll aber der Umweltbeauftragte Holger Linke befragt werden, ob der "Bunte Tisch" bereits andere Pläne zur Bepflanzung hat.