Am Dienstag trafen sich etwa 250 ältere Mitbürger im Heimatfestbierzelt zum traditionellen Seniorentag. Guter Brauch ist zu Beginn des Treffens die Feier des ökumenischen Gottesdienstes, den in diesem Jahr Gemündens evangelischer Pfarrer Thomas Schweizer und der im Dekanat Karlstadt mit der Seniorenbetreuung beauftragte katholische Diakon Rudolf Haas aus Eußenheim zelebrierten. Zur musikalischen Umrahmung des Nachmittags spielte wieder das Rexroth-Werksorchester unter Leitung von Gottfried Rüth.
Zuvor hatten die Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung, Heike Kraft und Marlen Heilmann alle Hände voll zu tun, um die von der Stadt spendierten 2,50-Euro-Gutscheine an die über 65-jährigen Besucher auszugeben. Festwirt Franz Widmann hatte für die betagten Mitbürger an diesem Tag extra die Hähnchenpreise gesenkt. Wie in jedem Jahr erhielten die ältesten Besucher aus der Hand des Bürgermeisters im Beisein des Seniorenbeauftragten der Stadt, Hans Kraus, Präsente. Die Frauen durften sich über einen Blumenstrauß freuen, die Herren über einen Bocksbeutel.
Junger waschechter Gemünnemer
Die älteste Teilnehmerin war die hundertjährige Emilie Leumer aus Gemünden. Erna Spiegel ist 97 Jahre alt, Else Krista 94 und Klara Rupp 92. Alle drei sind Bewohner Gemündener Alters- und Pflegewohnheime. Bei den Männern war Erich Schäfer aus Adelsberg mit 93 der Älteste. Josef Christl ist 92, Joseph Glück aus Reichenbuch 91, ebenso Emil Haas vom Kreisseniorenzentrum und Anton Holzemer aus Gemünden. Letzterer wurde beinahe Opfer seines jugendlichen Aussehens, denn Bürgermeister Ondrasch ließ sich zur Sicherheit den Personalausweis zeigen und dann konnte er bestätigen: „Jawohl, da steht es, 1922 geboren.“ Auf die Frage des ihm wohl unbekannten Seniors, wo er herkomme, antwortete dieser: „Ich bin en waschechte Gemünnemer.“
Mit einem Händedruck und guten Wünschen für die Zukunft überreichte Bürgermeister Georg Ondrasch die Blumen und den Wein.