(arth) Bestürzung und Betroffenheit löste in Homburg die Nachricht vom plötzlichen Tod von Heinz Otremba aus, der Mitte vergangener Woche im Alter von 77 Jahren in einer Schweinfurter Klinik nach kurzer Krankheit starb.
Mit Heinz Otremba, der seinen Ruhestand in Werneck verbrachte, verliert der Triefensteiner Ortsteil einen seiner wichtigsten Fürsprecher und Förderer im kulturhistorischen Bereich. Otremba war 1945 aus seiner schlesischen Heimat vertrieben worden und in Homburg zusammen mit seiner Mutter und vier kleinen Geschwistern von der Bevölkerung aufgenommen worden. Mit dem Fahrrad fuhr Heinz Otremba nach Marktheidenfeld zu seiner Lehrstelle bei der ehemaligen Buchdruckerei Heim, wo er das Schriftsetzer-Handwerk erlernte.
Auch als es ihn 1956 beruflich nach Würzburg verschlug, wo er es bis zum Geschäftsführer des Volksblatts brachte, ließ er den Kontakt nach Homburg nie abreißen. Besonders lag ihm das Gebsattel-Schloss als bauhistorisches Wahrzeichen am Herzen. Um es vor dem Verfall zu retten und in Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde durch eine gründliche Restaurierung mit neuem Leben zu erfüllen, gründete Otremba mit einigen Gleichgesinnten den „Verein zur Rettung von Schloss Homburg“.
Dieser ernannte ihn vor zwei Jahren aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für das verfallsbedrohte Bauwerk zum Ehrenvorsitzenden. Otremba konnte viele Menschen zu Spenden und Bausteinen sowie zum Besuch von Benefizveranstaltungen zugunsten der Schlossrettung motivieren. „Sein“ Verein kam so zu Barmitteln in Höhe von 100 000 Euro. Die Liebe zu seiner zweiten Heimat Homburg und zum Frankenwein dokumentierte Otremba, der lange Bruderschaftsmeister der Weinbruderschaft Franken war, auch durch zahlreiche Veröffentlichungen.
Heinz Otremba wird am Mittwoch in Werneck beigesetzt.