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Gemünden: Heizen mit Hackschnitzeln: Gemünden will noch unabhängiger von Gas werden

Gemünden

Heizen mit Hackschnitzeln: Gemünden will noch unabhängiger von Gas werden

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    Das Biomasseheizwerk des KU in der Häfnergasse in Gemünden.
    Das Biomasseheizwerk des KU in der Häfnergasse in Gemünden. Foto: Björn Kohlhepp

    Die Grund- und Mittelschule Gemünden, das Hallenbad und der Kindergarten werden mit Nahwärme aus einem Biomasseheizwerk geheizt. Gemünden war damit vor 25 Jahren Vorreiter im Landkreis, das Werk ist hier die älteste kommunale Anlage ihrer Art. Zur Einweihung kam im November 1997 sogar der damalige Ministerpräsident Stoiber. Rund 80 Prozent der Wärme wird in der Anlage im Moment mit Hackschnitzeln erzeugt. Aber das Werk ist in die Jahre gekommen und lief zuletzt deutlich defizitär.

    Jetzt sollen neue Heizkessel her und damit künftig sogar über 90 Prozent der Wärme aus Hackschnitzeln kommen, sagt Roland Brönner, Vorstand des Kommunalunternehmens (KU) Stadtwerke Gemünden. Allerdings ist der größte Abnehmer des Heizwerks, das Gesundheitszentrum Main-Spessart, als Kunde abgesprungen.

    Den Baustart für die Erneuerung sieht Brönner nicht vor Mitte/Ende September. Wahrscheinlich gehe es im Oktober richtig los. "Es ist natürlich etwas spät im Jahr", räumt er ein. Aber früher gehe es nicht, man müsse sich auch danach richten, wann die neuen Heizkessel kommen. Was, wenn der Winter früh einsetzt? "Wir werden nicht ausfallen", sagt Brönner. Denn als Rückfallebene kann das Werk auch mit Gas betrieben werden, wie es auch zur Zeit der Fall ist. Im Sommer sei der Hackschnitzelkessel gar nicht in Betrieb, weil er eine bestimmte Auslastung brauche und sich nicht so stark drosseln lasse. Übergangsweise wurde also schon immer mit Gas geheizt. 

    Anlage wird durch Wegfall des Gesundheitszentrums kleiner geplant

    Für den alten Hackschnitzelkessel sollen zwei kleinere neue installiert werden, für den Gaskessel ebenfalls zwei kleinere neue Gaskessel. Mit den kleineren Kesseln, die nicht gleichzeitig laufen müssen, soll künftig bedarfsgerecht und länger mit Hackschnitzeln geheizt werden können und die Abhängigkeit von Gas reduziert werden. Insgesamt werde die Anlage durch den Wegfall des Pflegeheims Gesundheitszentrum, das bisher rund die Hälfte der erzeugten Wärme abgenommen habe, so Brönner, kleiner als bisher konzipiert.

    Tafel am Biomasseheizwerk in Gemünden.
    Tafel am Biomasseheizwerk in Gemünden. Foto: Björn Kohlhepp

    Die Entscheidung des Gesundheitszentrums, den Vertrag mit dem KU zu kündigen und sich ein eigenes gasbetreibenes Blockheizkraftwerk hinzustellen, könne er angesichts der schon länger hohen Gaspreise nicht ganz verstehen, sagt Brönner. Es sei aber schon unter seinem Vorgänger so gewesen, dass es bei Preisverhandlungen Auseinandersetzungen mit dem Pflegeheim gegeben habe. Offenbar sei das Gesundheitszentrum davon ausgegangen, dass es beim Umstieg auf Gas billiger fahre. Das Pflegeheim hat auf Anfrage zu den Beweggründen für den Umstieg nicht reagiert.

    Hackschnitzel zu einem  Großteil aus dem Gemündener Stadtwald

    Das Holz für das Biomasseheizwerk kommt zu einem großen Teil aus dem städtischen Wald. Ein Lieferant bereite es für das Werk auf und liefere die Hackschnitzel. Die Scherenberghalle könnte ebenfalls angeschlossen werden, ein Übergangspunkt ist auf dem Gelände des geplanten neuen Kindergartens auf der gegenüberliegenden Straßenseite angedacht. Aber dafür muss zunächst entschieden werden, ob und wie es mit der Halle überhaupt weitergeht.

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