Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

MARKTHEIDENFELD: Helden mit Pinsel und Schleifmaschine

MARKTHEIDENFELD

Helden mit Pinsel und Schleifmaschine

    • |
    • |

    Die Helden erobern den Wald. Der 16 Mann starke Nachwuchs der Jugendfeuerwehr Lengfurt schaufelt Erdreich auf, um den abgerutschten Wanderweg, der hinter dem Kloster Triefenstein entlang bis zur Klingbachschlucht führt, wieder in Stand zu setzen. Es gibt viel zu tun, denn die Aufgabe, die die 13- bis 16-Jährigen bei der bayernweiten Jugendaktion „Drei Tage Zeit für Helden“ bekamen, ist nicht einfach zu bewältigen. Nur 72 Stunden haben sie Zeit, um beinahe 500 Meter Wanderweg auszubessern.

    Der 1996 von den Klosterbrüdern angelegte Pfad ist an vielen Stellen abgesackt und das Geländer ist entweder wackelig oder fehlt ganz. Beim Organisieren der Eisenstangen und Holzpfosten helfen die Jugendleiter der Lengfurter Feuerwehr Ralf Scheller und Kommandant Thomas Baumann. Schaufeln und hämmern muss die Jungfeuerwehr selbst – aber alle helfen mit.

    Die Lengfurter Zementfabrik liefert das Eisen. Der Supermarkt und die Bäckerei sorgen für die Verpflegung und der Bauhof der Gemeinde mäht den völlig überwucherten Wanderweg. Dieser soll später mit Rindenmulch aufgeschüttet werden. Eine Eimerkette zu bilden, wäre wohl die beste Arbeitsmethode. Da sind sich die jungen Helden und ihre Betreuer einig. „Wir teilen die Aufgaben so auf, dass jeder das tut, was er am Besten kann,“ bestätigt eine jugendliche Feuerwehrfrau. Auch vier Mädels sind mit von der Partie. Arbeitseifer, aber auch erste Anzeichen von Erschöpfung, sind zu sehen. Dennoch wollen sie auch im nächsten Jahr dabei sein, da sind sich die Lengfurter Helden einig. Die Aktion macht Spaß und schulfrei gibt es oben drein. Das hat das Kultusministerium abgesegnet.

    Ebenfalls schwer gearbeitet wird an einer anderen Baustelle: der Alten Schule in Kreuzwertheim. An die 50 Helden, bestehend aus dem örtlichen Musizierkreis, der Jugendfeuerwehr und den Ministranten, sind hier bereits seit den frühen Morgenstunden fleißig. Auch wenn manche anfangs ein wenig schockiert von der Fülle der Aufgaben waren: ein Holztor in den Schulzaun einbauen, Hüpfspiele auf den Boden des Schulhofs malen, ein Spielhäuschen errichten, eine Sitzgruppe im Garten aufstellen und eine Zaun mit Zufahrtsöffnung bauen. Wie ist das nur zu schaffen?

    Doch die anfängliche Sorge ist großem Aktionismus gewichen. Die Jüngeren schleifen die Zäune ab und streichen, während die Großen mit Hilfe von Schreinern und Architekten das Spielhäuschen, die Sitzecke und den Zaun bauen. „Die Arbeit leisten die Kinder und das Know-how liefern die Eltern,“ erklärt der 18-jährige Ulf Klüpfel. Viele Eltern haben sich sogar Urlaub genommen, um die jungen Helden zu unterstützen. Geldspenden, Material, Essen und Fachwerkzeuge bekommen sie auch von den ansässigen Firmen, Betrieben und Parteien. Kein Wunder also, dass die Kreuzwertheimer Helden versichern: „Wir arbeiten solange es unsere Kräfte zulassen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden